Joe Biden: Was die Steuerreform für Schweizer Unternehmen bedeutet

Der Demokrat Joe Biden wird ab nächstem Jahr neuer US-Präsident. Er wird viel rückgängig machen wollen, was Trump verabschiedet hat. So auch seine Steuerreform.

Joe Bidens Demokraten haben für den Wahlkampf insgesamt fast sieben Milliarden US-Dollar ausgegeben (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Demokrat Joe Biden wird das US-Präsidenten-Amt von Donald Trump im Januar übernehmen.
  • Viele Trump-Entscheide werden höchstwahrscheinlich rückgängig gemacht werden.
  • So auch die seit 2018 geltende Steuerreform. Doch was bedeutet dies für die Schweiz?

Einen Neueintritt in das Pariser Abkommen, eine neue Covid-Task-Force, DACA wieder einführen: Joe Biden wird viele Entscheide und Anordnungen von Donald Trump rückgängig machen. So auch die Steuerreform des Republikaners von 2017.

Die Steuerreform war ein zentrales Wahlversprechen von US-Präsident Donald Trump. - Keystone

Dieser hatte die bundesweite Unternehmenssteuer in den USA auf 21 Prozent gesenkt. Die gesamte Steuerlast für Unternehmen fiel also auf 28 Prozent, mit den Abgaben in den Bundesstaaten. Biden will Erstere – als eines der vielen Vorhaben in seinem Plan – wieder auf 28 Prozent bringen.

Joe Biden: Was ändert sich für Schweizer Unternehmen?

Martin Naville, der CEO für die Schweiz-Amerikanische Handelskammer, sagt, was sich damit für Schweizer Unternehmen ändert.

Martin Naville, Chef der Handelskammer Schweiz-USA, im Jahr 2009. - keystone

«Vielleicht müssten bestimmte Investitionen in die USA aufgegeben werden», so Naville im Gespräch mit Nau.ch. Die Änderungen in der Steuerpolitik müssten auf Management-Ebene in die Planung eingehen. Das sei aber «nichts Imminentes», so der Zürcher.

Der Senat entscheidet

Zudem sei es unwahrscheinlich, dass Biden seinen Plan durch beide Kammern seiner Regierung durchboxen könne. Zwar werden die restlichen Stimmen der Senat- und Repräsentantenhaus-Wahlen noch ausgezählt: Der Senat dürfte aber eine republikanische Mehrheit behalten. Diese würde höchstwahrscheinlich dem Biden-Steuerplan nicht zustimmen, so Naville.

Mitch McConnell ist republikanischer Senator aus Kentucky und Mehrheitsführer im Senat. - dpa

Er fügt dennoch hinzu: «Es könnte einen Kompromiss zwischen dem Repräsentantenhaus und dem Senat geben.» Das sei aber abhängig von weiteren geplanten Ausgaben der Biden Administration und dem Repräsentantenhaus, zum Beispiel für Covid-Kredite.