Yannick Berner (FDP Aargau): Ja zur BVG-Reform

Im Gastbeitrag erklärt Yannick Berner (FDP), warum er sich trotz hoher Kosten für ein Ja der BVG-Reform einsetzt. Gerade Teilzeitangestellte profitieren davon.

Yannick Berner (FDP) ist Grossrat im Kanton Aargau. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Yannick Berner (FDP) sieht die BVG-Reform positiv und setzt sich für ein Ja ein.
  • Insbesondere für Teilzeitangestellte und Frauen stellt sie eine enorme Verbesserung dar.
  • Sie sei die Chance auf eine gerechtere und nachhaltigere Altersvorsorge.

Viele Teilzeitarbeitende und insbesondere Frauen erhalten keine BVG-Rente. Das liegt daran, dass sie oft unter der Eintrittsschwelle verdienen oder der Koordinationsabzug so hoch ist, dass kaum etwas vom Lohn versichert wird.

Gerade Teilzeitangestellte profitieren von einer BVG-Reform, erklärt Yannick Berner von der FDP. (Symbolbild) - Pexels

Hinzu kommt, dass die Rentenversprechen in der beruflichen Vorsorge heute zu hoch sind und die Erwerbstätigen die Rentner querfinanzieren. Diese unfaire Praxis muss gestoppt werden.

BVG-Reform ist unglaubliche Verbesserung für Teilzeitangestellte

Die BVG-Reform setzt endlich an den weitbekannten Problemen an und versichert Abertausende Menschen neu. Konkrete Massnahmen sind dabei die Senkung der Eintrittsschwelle und des Koordinationsabzugs sowie die Senkung des Umwandlungssatzes. Für die Unternehmen – auch für unseres – ist die BVG-Reform nicht gratis.

Im Gegenteil, mit einer Annahme der Vorlage müssen wir deutlich mehr Mitarbeitende obligatorisch in der beruflichen Vorsorge versichern. Nehmen wir ein Beispiel: Eine Teilzeitangestellte verdient bei uns in der Firma 30'000 Franken pro Jahr. Bei diesem Lohn fallen derzeit 25'725 Franken für den Koordinationsabzug weg. Damit sind lediglich 4275 Franken oder 14 Prozent des AHV-Lohns im BVG versichert.

Die BVG-Reform schafft positive Anreize für den Arbeitsmarkt und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen, sagt Yannick Berner von der FDP. - Depositphotos

Mit der Reform steigt der versicherte Lohn auf 80 Prozent oder 24'000 Franken. Unmittelbar bedeutet es für uns als Arbeitgeber höhere Lohnabzüge. Für die Teilzeitangestellte stellt es aber eine unglaubliche Verbesserung der eigenen beruflichen Vorsorge dar.

Ich bin bereit, diesen Schritt zu wagen. Als Unternehmer bin ich der festen Überzeugung, dass wir mit dieser Reform Anreize schaffen, die vor allem Frauen und Menschen mit niedrigen Einkommen zugutekommen. Sie schafft positive Anreize für den Arbeitsmarkt und wirkt so auch dem Fachkräftemangel entgegen.

Chance für eine gerechtere und nachhaltigere Altersvorsorge packen

Die Zeit drängt. Je länger wir warten, desto grösser wird das Problem der Altersvorsorge. Die BVG-Reform bietet eine konkrete und umsetzbare Lösung für die Herausforderungen unseres Rentensystems.

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Es ist an der Zeit, diese Chance zu packen und für eine gerechtere und nachhaltigere Altersvorsorge zu sorgen. Dass gerade die Linken das Referendum ergriffen haben, enttäuscht mich.

Anstatt sich für eine reale Verbesserung der Menschen, insbesondere der Frauen, einzusetzen, betreiben sie mit dem Referendum gegen die BVG-Reform feministischen Klassenkampf.

Zum Autor: Yannick Berner ist Unternehmer und sitzt für die FDP im Grossrat des Kantons Aargau.