Nationalrat

Nationalrat fordert Impulsprogramm im Kampf gegen Gewalt im Alter

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Bern,

Der Nationalrat hat eine entsprechende Motion angenommen und fordert nun ein Impulsprogramm zur Prävention von Gewalt im Alter.

Gewalt im Alter
Der Bund soll aktiver werden bei der Bekämpfung von Gewalt im Alter. Dieser Meinung ist der Nationalrat. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/LUIS BERG

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat fordert ein Impulsprogramm zur Prävention von Gewalt im Alter.
  • Er hat eine entsprechende Motion von Mitte-Nationalrätin Ida Glanzmann angenommen.
  • Die grosse Kammer sagte mit 126 zu 59 Stimmen Ja zum Vorstoss.

Der Bundesrat soll ein Impulsprogramm zur Prävention von Gewalt im Alter realisieren. Dieser Meinung ist der Nationalrat. Er hat am Dienstag eine entsprechende Motion von Mitte-Nationalrätin Ida Glanzmann (LU) angenommen. Nun ist der Ständerat am Zug.

Die grosse Kammer sagte mit 126 zu 59 Stimmen bei 3 Enthaltungen Ja zum Vorstoss – gegen den Willen des Bundesrats. Die Regierung begründete ihre ablehnende Haltung damit, dass die Gewaltprävention hauptsächlich in der Kompetenz der Kantone liege.

Glanzmann hielt dagegen, es sei «verantwortungslos, nichts zu machen». Mehrere im Jahr 2020 publizierte Berichte zum Thema hätten einen Handlungsbedarf bestätigt. Der Bund schätzt, dass zwischen 300'000 bis 500'000 Menschen ab sechzig Jahren pro Jahr Opfer von Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung sind.

Sensibilisierung und Enttabuisierung von Gewalt im Alter

Wie stark fragile ältere Menschen auf die Unterstützung von Dritten angewiesen seien, habe die Coronapandemie in aller Deutlichkeit vor Augen geführt, so Glanzmann.

Ida Glanzmann
Mitte-Nationalrätin Ida Glanzmann-Hunkeler (LU). (Archivbild) - Keystone

Das geforderte Impulsprogramm soll gemäss Motionstext auf die Sensibilisierung und Enttabuisierung von Gewalt im Alter, die Stärkung bisheriger Präventions-, Bildungs- und Vernetzungsangebote und den Ausbau von qualitativ guten, einfach zugänglichen Angeboten zur Betreuung älterer Menschen und zur Entlastung der betreuenden Angehörigen abzielen.

Gesundheitsminister Alain Berset hielt im Nationalrat fest, dass der Bundesrat die Bedeutung der Problematik anerkannt und dabei auf die Notwendigkeit hingewiesen habe, gemeinsam mit den Kantonen und den zuständigen Akteuren Präventions- und Interventionsmassnahmen in die Wege zu leiten. Diesen Arbeiten solle nicht vorgegriffen werden.

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