Beat Jans

Schüler dürfen zensurierten Film über Beat Jans doch noch schauen

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Zürich,

Eine Maturandin hat ihre Abschlussarbeit zur Kommunikation von Bundesrat Beat Jans gemacht. Das EJPD hatte die Veröffentlichung verboten.

Beat Jans Bundesrat
Steht im Regen, aber gut abgeschirmt: Bundesrat Beat Jans geht in Begleitung von Medienschaffenden in Richtung der Dampfzentrale Bern, während eines informellen Austauschs mit den Medien, am 15. April 2025. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kontroverse um eine Maturarbeit inklusive Dok-Film einer Zürcher Schülerin.
  • Thema der Arbeit war die Kommunikation von Bundesrat Beat Jans.
  • Das EJPD soll die Veröffentlichung von Text und Film verboten haben.
  • Noch soll im schulischen Rahmen der Film dennoch gezeigt werden dürfen.

Eine Maturarbeit über Bundesrat Beat Jans wurde vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) zensiert und ihre Veröffentlichung verboten. Die Arbeit wurde von einer Schülerin des mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasiums Rämibühl in Zürich erstellt und sollte ursprünglich öffentlich ausgestellt werden. Dies berichtet die «NZZ».

Die Maturarbeit untersucht die Kommunikation von Bundesrat Beat Jans, dem Leiter des EJPD. Doch wer die Arbeit lesen will, bekommt lediglich das Inhaltsverzeichnis und eine Danksagung zu Gesicht. Der Rest sei vom EJPD geschwärzt worden.

MNG Rämibühl
Das mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium Rämibühl in Zürich. - Screenshot mng.ch

Neben der schriftlichen Arbeit hat die Schülerin auch einen Dokumentarfilm produziert. Der Film mit dem Titel «Bundesrat Beat Jans: authentischer Kommunikator oder kalkulierender Schweiger?» sollte ursprünglich als Analyse dienen.

Doch er landete mitten im politischen Hickhack. Nur zwei Szenen haben nach der Intervention des EJPD überlebt. Sie können nun auf einem Laptop in der Ausstellung betrachtet werden.

Arbeit über Beat Jans: Zensur oder notwendige Massnahme?

Doch warum hat das EJPD derart entschieden eingegriffen? Ist es verhältnismässig, dass sich eine Bundesstelle so intensiv mit einer Schularbeit befasst? Die Schule lehnt es ab, Fragen zu beantworten oder die Arbeit herauszugeben. Sie sei nur für «interne Zwecke» erstellt worden.

Beat Jans Oliver Washington
Bundesrat Beat Jans, links, spricht mit Oliver Washington, Kommunikationsleiter des EJPD (Archivbild). - keystone

Im Zentrum der Kontroverse steht Oliver Washington, der Kommunikationschef von Beat Jans. Er war bis vor kurzem SRF-Mitarbeiter und wurde nach Jans' Wahl in den Bundesrat als Sprecher engagiert. Im Dokumentarfilm hat er eine prominente Rolle und wird auf dem Filmplakat als Mitwirkender genannt.

Es scheint einen Streit zwischen Washington und der Schülerin gegeben zu haben. Daraufhin zog Washington wahrscheinlich seine Zitate zurück. Ein solcher Vorgang ist in den Beziehungen zwischen Medienstellen und Journalisten nicht ungewöhnlich. Im Umgang mit einer Schülerin wirkt dies jedoch drastisch.

EJPD: Schülerin hat Abmachungen nicht eingehalten

Auf Anfrage antwortete Washington: «Ich wurde persönlich von einer Studentin der besagten Schule kontaktiert, um an der genannten Maturarbeit mitzuarbeiten.» Es seien bestimmte – in diesem Zusammenhang völlig übliche – Regeln vereinbart worden. So sei es ihm möglich gewesen, über seine Arbeit als Bundesratssprecher Auskunft zu geben.

Findest du es okay, wenn das EJPD eine Maturarbeit fast komplett schwärzt?

Leider habe sich die Schülerin nicht daran gehalten: «Deshalb habe ich interveniert, was die Veröffentlichung der Arbeit betrifft», so Washington.

«Im normalen Rahmen»: Film darf doch noch gezeigt werden

Im Verlauf des Nachmittags folgt nun die Kehrtwende. Gegenüber «20 Minuten» erklärt Oliver Washington, einerseits habe er keine Schwärzungen veranlasst. Gewisse Passagen – Aussagen im privaten Rahmen – hätten in Absprache mit der Schülerin aber gestrichen werden sollen.

Andererseits, «aufgrund des grossen medialen Interesses», soll der Film nun doch zu sehen sein. Er soll «im normalen Rahmen in der Schule» zugänglich gemacht werden. Er habe die Schule und die Schülerin entsprechend informiert, so Washington.

Kommentare

User #2533 (nicht angemeldet)

Dafür sorgt sich Jans um die Pressefreiheit und spendiert weiter Dutzende Millionen obwohl das Volk klar Nein gesagt hat.

User #2839 (nicht angemeldet)

Der Mediensprecher wird schon gewusst haben, was er macht.

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