Trump sieht in Klage von Texas wegen Wahlbetrugs eine Chance
Donald Trump bezeichnet die vom Bundesstaat Texas eingereichte Beschwerde wegen Wahlbetrugs als «sehr solide».
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesstaat Texas hat beim Obersten Gerichtshof eine Beschwerde eingereicht.
- Nun beantragt Donald Trump, in dem angestossenen Verfahren Stellung beziehen zu dürfen.
Im juristischen Kampf gegen seine Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl setzt Donald Trump auf eine Beschwerde des Bundesstaates Texas. Der Präsident beantragte am Mittwoch (Ortszeit) beim Obersten Gerichtshof der USA, in dem von Texas angestossenen Verfahren Stellung beziehen zu dürfen. Die Beschwerde von Texas sei «sehr solide, alle Kriterien sind erfüllt», schrieb Trump auf Twitter.
In Texas hatte Trump bei der Präsidentschaftswahl am 3. November die Mehrheit errungen. Der Bundesstaat legte am Dienstag Beschwerde gegen die offiziellen Wahlergebnisse in den Swing States Michigan, Georgia, Pennsylvania und Wisconsin ein. Die dortigen Ergebnisse seien «verfassungswidrig», da in grossem Umfang «betrugsanfällige» Briefwahlstimmen gezählt worden seien.
Da ein Bundesstaat sich nicht in den Wahlprozess in anderen Bundesstaaten einmischen darf, werden der Beschwerde kaum Erfolgsaussichten eingeräumt. Ausserdem legte Texas keine eindeutigen Beweise für Wahlbetrug vor und reichte keine Klage gegen die Wahlergebnisse in Staaten mit vielen Briefwahlstimmen ein, in denen Trump gewonnen hatte.
Am Dienstag erlitt Trump vor dem Supreme Court eine schwere Niederlage
Trump hat immer wieder die Hoffnung geäussert, dass der Oberste Gerichtshof ihm bei seinem Kampf gegen seine Wahlniederlage helfen könnte. Am Supreme Court hat das konservative Lager eine klare Mehrheit von sechs zu drei Richtern. Drei der Juristen wurden von Trump ernannt, zuletzt die erzkonservative Richterin Amy Coney Barrett.
Am Dienstag erlitt Trump vor dem Supreme Court allerdings eine schwere Niederlage. Das Oberste Gericht wies ohne Angabe von Gründen einen Eilantrag ab, mit dem Verbündete des abgewählten Präsidenten den Wahlausgang im Schlüsselstaat Pennsylvania kippen wollten.
Trump spricht seit Wochen von angeblichem Wahlbetrug, der seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden zum Sieg verholfen haben soll. Das Trump-Lager ist allerdings mit einer Reihe von Klagen gegen die Wahl gescheitert. Inzwischen haben alle Bundesstaaten die Wahlergebnisse zertifiziert.
Biden hatte sich bei der Wahl 306 von insgesamt 538 Wahlleuten gesichert, die letztlich den Präsidenten wählen. Für einen Wahlsieg brauchte der frühere Vizepräsident mindestens 270 Wahlfrauen und -männer. Am 20. Januar soll Biden als 46. Präsident der US-Geschichte vereidigt werden.