Bern: Auf Boden gemalt – GLP-Politiker erklärt Wahlkampf-Graf­fi­ti

Am nächsten Wochenende findet in Köniz BE die Ersatzwahl für den Gemeinderat statt. Der GLP-Kandidierende setzt dabei auf einen aussergewöhnlichen Wahlkampf.

Thomas Marti (GLP) will in den Gemeinderat von Köniz BE – und wirbt deshalb mit einem Graf­fi­ti auf den Berner Trottoirs. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Thomas Marti (GLP) will am 22. September in den Gemeinderat von Köniz BE.
  • Dafür legt sich Martis Umfeld ins Zeug – und sprayt sein Gesicht auf die Berner Trottoirs.
  • Die bisherigen Reaktionen seien «toll» ausgefallen, sagt der 53-Jährige zu Nau.ch.

Thomas Brönnimann (GLP), Vorsteher Direktion Sicherheit und Liegenschaften, tritt per Ende 2024 aus dem Könizer Gemeinderat zurück. Drei Personen kandidieren nun um seine Nachfolge.

Einer davon ist GLP-Politiker Thomas Marti. Der 53-Jährige befindet sich derzeit mitten im Wahlkampf – und tut dies auf seine ganz eigene Art und Weise.

Umfrage

Graf­fi­ti statt Wahlplakat – eine gute Idee?

Ja, das ist doch einmal etwas anderes.
43%
Nein, das sieht doch keiner. Wahlplakate sind besser.
57%

Marti zeigt sein Gesicht nicht wie üblich auf Wahlplakaten, sondern wirbt mit Graf­fi­tis auf Trottoirs an publikumswirksamen Orten in Bern. «Marti machts» und «Politik mit Bodenhaftung» steht zudem jeweils passend geschrieben.

Inspiriert von der Streetart des Frauenstreiks

Den Einfall habe der dreifache Familienvater nicht selbst gehabt. «Die Idee für die Graffitis kam von guten Freundinnen und Freunden. Sie haben das dann auch umgesetzt», sagt Marti zu Nau.ch. «Sie haben mir gesagt, dass sie sich von der Streetart des letzten Frauenstreiks haben inspirieren lassen.»

Die Trottoirmalereien seien mit Kreide gesprayt und würden dann von selber wieder weggehen.

Eines dieser Graf­fi­tis ist beispielsweise bei der Bushaltestelle Hessstrasse im Liebefeld zu sehen, wie Nau.ch-Bilder zeigen.

Wo seine Freundinnen und Freunde überall sonst noch gesprayt haben, könne er nicht sagen. «Ich selber habe im Liebefeld, Steinhölzli und Köniz Graffitis gesehen», so der Kulturingenieur.

Rückmeldungen sind «toll»

Die aussergewöhnliche Wahlkampf-Werbung scheint durchaus Aufmerksamkeit zu generieren. «Bis jetzt wurde ich vor allem aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis auf die Graffitis angesprochen», sagt Marti.

Und wie kommen diese an? «Die, die sich gemeldet haben, fanden die Graffitis toll», so der in Köniz BE wohnhafte GLP-Politiker.

Umfrage

Hast du das Wahlkampf-Graf­fi­ti von Thomas Marti auch schon wahrgenommen?

Ja, eine tolle Idee.
21%
Nein, sagt mir nichts.
79%

Ob die Kreativität seines Umfelds Marti in den Könizer Gemeinderat bringt, wird sich am 22. September zeigen. Dann wählen die Stimmberechtigten die Nachfolge von Brönnimann.