Olympia 2024: Schweizer Bilanz «solid, aber nicht berauschend»
Acht Medaillen holt die Schweizer Delegation bei Olympia 2024 in Paris. Chef de Mission Ralph Stöckli zeigt sich zufrieden – und blickt bereits in die Zukunft.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Olympia-Chef zieht Bilanz zu den Sommerspielen in Paris.
- «Wir haben erreicht, was wir in etwa erwarten durften», sagt Ralph Stöckli.
- Der 48-Jährige nennt zudem drei Kernpunkte, die noch verbessert werden müssen.
Nach 18 Tagen ist bereits wieder Schluss – Olympia 2024 wurde am Sonntagabend mit der Schlussfeier offiziell beendet. Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen.
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Acht Medaillen holt die Schweizer Delegation in Paris. Einmal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze. Hinzu kommen 32 Diplome. Das Ziel von sieben Medaillen wurde damit erreicht.
«Es ist eine solide Leistung, auf die wir sicher stolz sein dürfen, aber nicht berauschend.» So bilanziert Ralph Stöckli, Chef de Mission von Swiss Olympic, die Spiele gemäss «CH Media». «Wir haben erreicht, was wir in etwa erwarten durften.»
Ganze neunmal resultiert für die Schweiz bei Olympia 2024 zudem Platz vier. So schrammen beispielsweise Angelica Moser (Stabhochsprung), Simon Ehammer (Weitsprung) und Noè Ponti (Schwimmen) knapp an Edelmetall vorbei.
Stöckli: «Für einige war das eine Enttäuschung, andere dürfen hingegen stolz sein auf diese Klassierung. In vier Jahren in Los Angeles zwingen wir das Momentum in diesen knappen Entscheidungen hoffentlich in unsere Richtung.»
Drei Schwerpunkte für Los Angeles 2028
In seiner «Bilanz-Rede» nennt Stöckli drei Kernpunkte, in denen das Schweizer Sportsystem optimiert werden müsse, um erfolgreich zu bleiben. Zudem könnte so womöglich aus den vierten Plätzen auch die eine oder andere Medaille mehr gemacht werden.
Stöckli: «Die Schweiz ist führend in den Bereichen Forschung und Innovation. Dieses Wissen und diese Kompetenzen müssen wir noch besser in den Spitzensport übernehmen. Und dabei auch Synergien mit der Wirtschaft nutzen.»
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Swiss Olympic verfolge diesen Weg seit Sommer 2022 mit dem Projekt «Schweizer Olympia Park». Ein Netzwerk von innovativen Kräften aus Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. «Aber da liegt noch viel Potenzial brach.»
Als zweiten Punkt spricht Stöckli die Rochaden bei den Trainerinnen und Trainern nach Olympia 2024 an. «Es muss unser Ziel sein, den Coaches einen langfristigen, konkreten Karriereweg aufzuzeigen.» Man müsse dafür sorgen, dass sie mit ihrem Fachwissen so lange wie möglich im Sportsystem Schweiz tätig sind.
Als dritte Erkenntnis hebt der Delegationsleiter die individuelle Förderung der Athletinnen und Athleten hervor, die immer wichtiger werde. Dieser Punkt sei bekannt, aber im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Länder sei ihm dies nochmals speziell bewusst geworden. «Gezielt individuell fördern, das führt zum Erfolg.»