Real, Barça und Juventus verurteilen UEFA-Verfahren

Die drei verbliebenen Gründerclubs der Super League haben empört auf die Eröffnung eines UEFA-Disziplinarverfahrens reagiert.

Präsident von Real Madrid und Befürworter der Super League: Florentino Perez. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UEFA hatte einen Tag zuvor mitteilt, dass ein Disziplinarverfahren gegen die drei Clubs eingeleitet worden sei.

Dies sei ein «direkter Angriff» auf die Rechtsstaatlichkeit, teilten Real Madrid, der FC Barcelona (beide Spanien) und Juventus Turin (Italien) mit. Die Vereine schrieben, ihre klare Ablehnung gegen den grossen Druck der UEFA gegen «drei der wichtigsten Institutionen in der Geschichte des Fussballs» zum Ausdruck bringen zu wollen.

Die UEFA hatte einen Tag zuvor mitteilt, dass ein Disziplinarverfahren gegen die drei Clubs eingeleitet worden sei. Zuvor hatte die Ethik- und Disziplinarkommission des Verbandes wegen möglicher Verstösse gegen die rechtlichen Rahmenbedingungen der UEFA Untersuchungen gegen das Trio aus Spanien und Italien geführt.

Real, Barcelona und Juventus berufen sich auf die Rückendeckung eines Gerichts in Madrid. Das Handelsgericht Nummer 17 in Madrid will vor dem Europäischen Gerichtshof klären lassen, ob die FIFA und die UEFA Monopolstellungen innehaben, die gegen EU-Recht verstossen. Dasselbe Gericht hatte Ende April Sanktionen der Verbände gegen die Gründerclubs untersagt.

Im Vorfeld des UEFA-Kongresses Ende April, auf dem eine Reform der Champions League ab 2024 beschlossen wurde, hatten insgesamt zwölf europäische Spitzenclubs die Gründung einer Super League mit potenziellen Milliardeneinnahmen angekündigt. Weder aus der Bundesliga noch aus der der französischen Ligue 1 hatten sich Clubs angeschlossen. Nach heftigen Protesten aus nationalen Ligen, aus Verbänden sowie von zahlreichen Fangruppen wandten sich nur gut 48 Stunden später neun Clubs von dem Projekt ab.