Bundesliga: Corona-Proben sind wegen Manipulations-Risiko anonym
Mit Corona-Test vor jedem Spiel will die Bundesliga die Saison schnellstmöglich fortsetzen. Ein Konzept, auf das der Schweizer Fussball sicherlich verzichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bundesliga will mit Corona-Tests vor jedem Spiel die Saison fortsetzen.
- Aus Angst vor einer Manipulation bleiben diese Proben aber anonym.
- Im Schweizer Fussball sind Corona-Tests kein Thema.
Der deutsche Profi-Fussball kämpft verbissen um einen Neustart. Am 6. Mai findet die nächste Konferenz statt, dann hofft die DFL die Erlaubnis für Geisterspiele zu erhalten.
Würde ebenfalls heissen: Die Vereine der Bundesliga wären gerettet. Bei einem Saisonabbruch würden die Clubs etwa 750 Millionen Euro verlieren, alleine 330 Millionen durch fehlende TV-Einnahmen.
Bundesliga setzt auf Anonymität
In der Bundesliga lief diese Woche die Reihe mit den Corona-Tests an. Wird der Spielbetrieb fortgesetzt, wird am Tag vor jedem Spiel getestet. Wegen der erhöhten Anzahl von «englischen Wochen» wird dies im Schnitt zwei Tests pro Woche pro Spieler bedeuten. Wer nicht getestet ist, darf sich laut der deutschen «Sport Bild» nicht im Umfeld der Mannschaft aufhalten.
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Ein Hygienebeauftragter, in der Regel der Teamarzt, führt den Test durch. Mit einem 15 Zentimeter langen Plastikstäbchen erfolgt ein Abstrich durch die Nase und den Rachen.
Danach wird die Probe an das zuständige Labor geschickt, gekennzeichnet nur mit einem Barcode. Die Spielernamen bleiben anonym. So wird vermieden, dass etwa ein BVB-Fan eine Probe eines Bayern-Stars manipuliert, damit dieser in Quarantäne muss.
Im Anschluss informiert das Labor den jeweiligen Hygienebeauftragten über die Ergebnisse. Dann belegt dieser per Formular der DFL, dass alle auf dem Matchblatt gemeldeten Personen am Vortag negativ getestet wurden. Fehlt diese Bestätigung, wird die Partie abgesagt.
Corona-Tests für die Super League zu teuer
Anders im Schweizer Profi-Fussball: Da sind Corona-Tests kein Thema. «Gemäss BAG stünde bei diesen Tests der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag. Und bei negativen Resultaten würde eine falsche Sicherheit suggeriert», erklärt Liga-CEO Claudis Schäfer gegenüber dem «Sonntags Blick».
Grundsätzlich dürfte die Super League am voraussichtlich 8. Juni die Saison mit Geisterspielen fortsetzen. Zuvor müssen allerdings noch zahlreiche offene Fragen geklärt werden.
Schäfer sagt: «Zusammen mit den Clubs müssen wir uns intensiv mit den wirtschaftlichen Folgen einer längeren Phase mit Geisterspielen auseinandersetzen. Und Lösungen zur Finanzierung dieser Periode mit fehlenden Einnahmen finden.»
Rettungsfonds für den Schweizer Fussball
Ein Finanzstabilisierungsfonds soll den Kollaps verhindern. Dieser soll laut Schäfer als ausserordentliche Liquiditätshilfe die wirtschaftliche Fortführung des Spitzenfussballs in der Schweiz sichern. Auch ein Zusammenbruch der Nachwuchsarbeit soll damit verhindert werden.
Obwohl der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Saison noch offen ist, meint Claudis Schäfer: «Wir verfolgen weiterhin die Absicht, die Meisterschaften der Super League und Challenge League wieder aufzunehmen.»