Djokovic über Doping-Fall Sinner: «System funktioniert nicht gut»

Der Doping-Fall um Jannik Sinner sorgt in der Tennis-Welt für Diskussionen. Novak Djokovic nimmt den Italiener in Schutz – und kritisiert das bestehende System.

Novak Djokovic äussert sich zum Doping-Wirbel um Jannik Sinner. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Welt-Anti-Doping-Agentur fordert eine lange Sperre für Jannik Sinner.
  • Novak Djokovic wünscht sich eine rasche Klärung der Situation.
  • Der Serbe spricht von «zu vielen Ungereimtheiten» im System.

Der Tennisstar Novak Djokovic hat seine Meinung zur laufenden Doping-Diskussion um den aktuellen Weltranglistenersten Jannik Sinner geäussert. Der Serbe wünscht sich eine rasche Klärung der Situation und kritisiert das bestehende System.

«Dieser ganze Fall hilft dem Sport überhaupt nicht», sagte Djokovic bei einer Pressekonferenz am ATP-1000-Turniers in Schanghai.

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Er fügte hinzu: «Es ist ganz offensichtlich, dass wir ein System haben, das nicht gut funktioniert. Es gibt viel zu viele Ungereimtheiten, viel zu viele Leitungsgremien sind involviert.»

Djokovic hat in der Vergangenheit wiederholt ein Zweiklassensystem im Tennis angeprangert. Er forderte die gleiche Behandlung aller Spieler.

Novak Djokovic stellt sich öffentlich hinter Jannik Sinner. - keystone

«Was auch immer am Ende des Tages passiert, ich wünsche mir nur, dass es so schnell wie möglich gelöst wird.»

Für Jannik Sinner fand der Serbe nur lobende Worte. Er befinde sich in keiner Situation, in welcher er sich gerne befinden würde. «Es ist beeindruckend, dass er auf einem so hohen Niveau spielt.»

Drohende Sperre für Jannik Sinner

Nach zwei positiven Dopingtests auf Clostebol im März steht eine mögliche Sperre für Sinner im Raum. Ursprünglich hatte er gegen die vorläufigen Sperren, die von der International Tennis Integrity Agency (Itia) verhängt wurden, erfolgreich Berufung eingelegt.

Jannik Sinner geht die Doping-Diskussion nahe. Er klagte zuletzt über «schlaflose Nächte». - dpa

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) legte jedoch beim Internationalen Sportgerichtshof TAS Berufung gegen Sinners Freispruch ein. Und beantragte eine ein- bis zweijährige Sperre für ihn!

Trotz der Diskussionen um seine Person läuft es Sinner sportlich weiterhin rund. Bei den China Open in Peking zeigte er zuletzt eine starke Leistung. Erst im Final musste er sich Carlos Alcaraz geschlagen geben.