Dominic Stricker – Trainer Kindlmann: «Er geht durch dunkles Tal»

Dominic Stricker (22) fällt nach dem frühen Aus an den US Open aus den Top 300. Sein Trainer Dieter Kindlmann schlägt Alarm und vermisst die Freude am Tennis.

Dominic Stricker (Mitte) mit seinem Trainer Dieter Kindlmann (links). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In vier Sätzen scheitert Dominic Stricker bei den US Open an Francisco Comesana (ATP 108).
  • Damit wird der 22-jährige Berner aus den Top 300 im ATP-Ranking fallen.
  • Trainer Dieter Kindlmann sagt: «Es fehlen überall ein paar Prozent.»

Keine Wiederholung des Tennismärchens aus dem Vorjahr: Dominic Stricker scheitert an den US Open in der ersten Runde. 2023 stand der Berner noch im Achtelfinal, schaltete unter anderem Stefanos Tsitsipas aus. Davon ist er aktuell weit entfernt.

Dominic Stricker im Einsatz bei den US Open. - keystone

Zwar gewinnt Stricker gegen den Argentinier Francisco Comesana (ATP 108) am Montag den Startsatz. Am Ende muss er sich aber mit 6:4, 3:6, 6:7 und 3:6 geschlagen geben. Damit verliert er erneut viele Punkte und fällt aus den Top 300 der Welt.

Im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» zeigt sich Strickers Trainer Dieter Kindlmann besorgt: «Es gibt nichts schönzureden: Das war ein absolut schlagbarer Gegner. Und so, wie das Spiel läuft, muss es Dominic gewinnen, wir sind alle sehr enttäuscht.»

Dieter Kindlmann will nach der Niederlage von Dominic Stricker nichts schönreden. - keystone

Die Liste der Probleme scheint lang: «Es fehlen die Leichtigkeit, das Selbstvertrauen, die Entschlossenheit bei wichtigen Punkten, das Spielverständnis. Überall fehlen ein paar Prozent», so Kindlmann über Dominic Stricker.

Kindlmann: «Habe das Gefühl, er hat den Spass am Tennis verloren»

Und dann schlägt der Deutsche Alarm: «Wenn ich ihm in den Matches zuschaue, habe ich das Gefühl, er hat den Spass am Tennis verloren. Dieser Spass muss unbedingt zurückkommen. Denn der zeichnet ihn aus.»

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SRF - Rückblick: Dominic Stricker singt 2023 in New York «I Wanna Dance with Somebody» von Whitney Houston. Kurz darauf feiert er den bisher grössten Erfolg seiner Karriere.

In den Trainings seien die Fortschritte sichtbar, in den Spielen würden aber die Nerven zum Thema. Das könne man nicht simulieren, erklärt Kindlmann. «Letztes Jahr machte sich Dominic nicht gross Gedanken und ging spielerisch alles sehr leicht. Nun verpasst er seine Chancen und fällt dann komplett auseinander. Er geht durch ein dunkles Tal.»

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Die Bilanz seit seinem Comeback liest sich in der Tat verheerend: In neun Turnieren musste Dominic Stricker gleich sechsmal in der Startrunde die Segel streichen.