Olympia kennt eigene Gesetze – das gilt sogar für Marco Odermatt!

Die Olympischen Spiele haben ihre eigenen Gesetze. Das muss unser Ski-Stern Marco Odermatt (24) in China schmerzvoll feststellen.

Der Berner Fechter Fabian Kauter hat es mir einmal so erklärt. «Ohne Erfahrung ist es an Olympia besonders schwierig. Sogar für einen Federer war es nicht einfach, eine Medaille zu holen.»

In London 2012 wurde Kauter ein IOC-Aufpasser zum Verhängnis. «Er hat mir dauernd Fragen gestellt, obwohl ich mich fokussieren wollte. Und er hatte üblen Mundgeruch.» Das habe ihn damals überfordert und komplett aus dem Konzept gebracht.

Es sind wichtige Puzzleteile, die zum Olympiasieg führen. Jeder geht am Tag X aufs Ganze und volles Risiko. Und es muss einfach alles passen!

Das hat es für Odermatt bisher in China definitiv nicht. Die neue Umgebung mit den Betreuern in Mondkleidern und Robotern vor den Zimmern ist für alle gewöhnungsbedürftig.

Und auch auf der Ski-Piste ist vieles neu: Normalen Schnee gibt es bekanntlich keinen und an die künstliche Unterlage (und den Wind) müssen sich die Cracks erstmal gewöhnen.

Marco Odermatt hat wegen dem abgesagten Abfahrts-Training (zurecht) öffentlich gemotzt, und so möglicherweise wertvolle Energie verschwendet. Beat Feuz (34) hingegen hat seine ganze Olympia-Erfahrung genutzt, geschwiegen – und sich cool Abfahrts-Gold eingefahren.

Der Druck auf den jungen Nidwaldner ist riesig. Sogar die Deutschen haben ihn im Vorfeld als möglichen Superstar der Spiele in China gehandelt.

Was ihm nur noch fehlt, ist die Erfahrung – aber die sammelt er jetzt. Und keiner lernt schneller als er. Warten mit einer Medaille auf die nächsten Winterspiele also? Nein, nicht für einen Champion wie Marco Odermatt!

Die nächste Chance gibts bereits im Riesenslalom in der Nacht auf Sonntag.