«Bild» verabschiedet sich von «Oben ohne»-Bildern
Deutschlands grösste Boulevardzeitung «Bild» will künftig keine eigenen «Oben ohne»-Bilder von Frauen mehr zeigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zeitung «Bild» teilt mit, dass sie ab sofort keine Oben-ohne-Bilder mehr abdrucken werden.
- Frauen würden diese Bilder laut «Bild» als kränkend oder herabwürdigend empfinden.
- Die Fotos sollen von nun an in einem zeitgemässeren Fotografie-Stil erscheinen.
«Unser Gefühl in den letzten Monaten war zunehmend, dass viele Frauen diese Bilder als kränkend oder herabwürdigend empfinden, sowohl bei uns in der Redaktion, aber auch unter unseren Leserinnen», schrieb die Boulevardzeitung am Montag in eigener Sache.
Die Rubrik «Bild-Girl», in der bislang ein Bild einer Frau ohne Oberteil erschien, werde es aber weiter geben. Die Fotos sollen künftig in einem «neuen zeitgemässeren Fotografie-Stil» erscheinen, hiess es. Dazu zeigte die Zeitung Models in Unterwäsche.
Erotische Kunst und Fotografie sei eine grosse Errungenschaft freier Gesellschaften, schrieb «Bild». All die Frauen, die sich für das Blatt auszogen hätten, hätten «das freiwillig und mit grosser Freude getan». Aber die Unterhaltung von Männern soll laut «Bild» die Kränkung von Frauen nicht in Kauf nehmen. «Deswegen werden wir solche Fotos auch nicht mehr produzieren».
Bereits vor sechs Jahren war das «Bild-Girl» von der Seite eins ins die Blattinnere gewandert. Auch wenn es nun nackte Eigenproduktionen nicht mehr geben werde, sollen Nackt-Fotos, «über die das Land spricht», weiter gedruckt werden.