T-Modell vor dem Aus: Stellt Mercedes den Kombi ein?
Das T-Modell ist Opfer der SUV-Booms geworden. CLA-, C- und E-Klasse müssen bald auf das Kombiheck verzichten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes-Benz könnte ab 2030 keinen Kombi mehr anbieten
- Stattdessen soll der Fokus auf SUV- und Crossover-Modellen liegen
- Elektromobilität beschleunigt den Wechsel auf höher bauende Fahrzeuge
Es wäre eine Entscheidung, die einem klaren Kundeninteresse folgt. Mercedes-Benz könnte ab 2030 keine T-Modell, so heissen die Kombis aus Stuttgart, mehr anbieten. Der Absatz geht seit Jahren stetig zurück und der Trend geht klar zum SUV. Vor allem in China und den USA kauft kein Kunde einen Kombi.
Starke europäische Märkte reichen nicht aus für das T-Modell
Nur im europäischen Kernmarkt sei der Kombi erfolgreich, doch Grossbritannien, Deutschland, Schweiz und Österreich reichen nicht mehr aus. Denn auch dort sind die Zuwachsraten von SUV- und Crossover-Modellen extrem hoch. Vor allem werden sie mit dem Ausrollen der E-Mobilität noch deutlich stärker werden.
Das im Unterboden versteckte Akku-Paket macht einen relativ hohen Aufbau nötig. Klassisch flache Karosserieformen haben hier nur noch wenig Chancen. Selbst Tesla trägt diesem Trend Rechnung mit Model X und Model Y. Mercedes-Benz plant deshalb keine EQ-Modelle mehr auf den konventionellen Plattformen.
Ist ab 2030 Schluss mit dem Kombi aus Stuttgart?
Der CLA Shooting Brake könnte ab 2025 der erste eingestellte Kombi, sein Nachfolger würde dann nur als Coupé angeboten werden. Auch die frisch modellgepflegten E- und C-Klasse-Kombis könnten ab 2030 zum Modellwechsel auslaufen.
Ob die Spekulation allerdings wirklich eintritt? Gerade die Elektromobilität fordert Effizienz in Sachen Gewicht und Aerodynamik. Beides sind Punkte, bei denen die grossen SUV nicht sehr gut abschneiden. Ein cleveres Verstecken der Batterie in einem kleinen Kombi wäre hier sicher zielführender.
Andere Hersteller verfolgen entgegengesetzte Strategie
Anders planen übrigens Volvo und Volkswagen. Die Wolfsburger lassen statt des Kombis die Limousine entfallen, etwa beim Passat. In Schweden legt man sogar den Schwerpunkt auf beides. Entgegen dem Trend zum SUV will man hier Alternativen in Form von schönen Limousinen und praktischen Kombis schaffen.
Update: In einer früheren Fassung des Textes entstand der Eindruck, dass es sich beim Produktions-Aus der Kombimodelle um einen bereits getroffenen Entscheid von Mercedes-Benz handelt. "Eine Entscheidung, T-Modelle/Kombis aus dem Portfolio von Mercedes-Benz zu streichen, gibt es aber nicht", stellte ein Sprecher von Mercedes-Benz Schweiz gegenüber nau.ch klar.