Johanniskraut hat eine lange Geschichte in der Volksmedizin. Ist die Heilpflanze tatsächlich eine Alternative bei der Behandlung von Depressionen?
Johanniskraut, Behandlung, Depressionen
Johanniskraut gilt als wirksames pflanzliches Arzneimittel. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Johanniskraut kann offenbar bei leichten bis mittelschweren Depressionen wirksam sein.
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich und sollten beachtet werden.
  • Dosierung und Dauer der Einnahme sollten immer mit einem Arzt besprochen werden.
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Johanniskraut, botanisch als «Hypericum perforatum» bekannt, ist eine Heilpflanze, die traditionell zur Behandlung von leichteren Formen von Depressionen eingesetzt wird.

Wirksamkeit von Johanniskraut

Tatsächlich deuten Studien darauf hin, dass Johanniskraut bei leichten bis mittelschweren Depressionen eine gewisse Wirksamkeit haben kann. Dazu berichtete beispielsweise das «Deutsche Ärzteblatt».

Johanniskraut
Johanniskraut wirkt bei leichten bis mittelschweren Depressionen und Angstzuständen. - Pixabay

Es wird angenommen, dass die Pflanze Hypericin und Hyperforin enthält. Das sind Substanzen, die auf das serotonerge System im Gehirn einwirken und Stimmungsaufhellung fördern können.

Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass Johanniskraut nicht bei schweren Depressionen eingesetzt werden sollte. Seine Wirkung kann zudem individuell variieren, und man sollte nur geprüfte Präparate verwenden.

Interaktionen mit Medikamenten

Bei der Einnahme von Johanniskraut sind mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu berücksichtigen. Insbesondere kann es die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln, einschliesslich Antidepressiva, Antikoagulanzien und oralen Kontrazeptiva, beeinflussen.

Personen, die verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, sollten vor der Anwendung von Johanniskraut immer Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmassnahmen

Obwohl Johanniskraut als pflanzliche Behandlung gilt, ist trotzdem Vorsicht geboten. Nebenwirkungen können von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu erhöhter Lichtempfindlichkeit reichen.

Johanniskraut
Die Einnahme von Johanniskraut kann zu Nebenwirkungen führen. - Depositphotos

Zudem kann Johanniskraut bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Schwangere Frauen und Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen sollten vor der Einnahme von Johanniskraut stets ärztlichen Rat einholen.

Dosierung und Dauer der Einnahme

Die richtige Dosierung von Johanniskraut ist entscheidend, da zu hohe Dosen zu unerwünschten Effekten führen können. Die Dauer der Einnahme sollte ebenfalls mit einem Arzt besprochen werden. Die individuelle Reaktion auf Johanniskraut kann variieren, und eine sorgfältige Überwachung ist wichtig.

Johanniskraut kann also eine natürliche Option für Menschen mit leichten bis mittelschweren Depressionen sein. Es sollte jedoch mit Vorsicht und unter Aufsicht eines Arztes eingenommen werden. Die potenzielle Wirksamkeit und die möglichen Wechselwirkungen machen es zu einer Ergänzung, die mit Bedacht genutzt werden sollte.

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