Frauengesundheit: Wie funktioniert der Menstruationszyklus?
Der monatliche Zyklus ist eines der wichtigsten Themen bei der Frauengesundheit. Lesen Sie hier grundsätzliche Informationen zum Ablauf des Zyklus.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Menstruationszyklus dauert normalerweise 28 Tage.
- Jede fünfte Frau leidet unter starken Schmerzen während der Menstruation.
Obwohl die Hälfte der Schweizer Bevölkerung davon betroffen ist, gilt die Menstruation noch immer als Tabuthema. Sie wird jedoch als eines der wichtigsten Themen im Bereich der Frauengesundheit angesehen. Einer Umfrage der Groupe Mutuel zufolge gaben 85 Prozent der Befragten an, dass der Begriff Menstruation noch immer negativ konnotiert ist.

Lediglich zehn Prozent gaben an, dass sie sich während der Periode nicht im Alltag eingeschränkt fühlten. Doppelt so viele litten dagegen unter enorm starken Schmerzen. Doch was passiert eigentlich während der Menstruation im Körper?
Der weibliche Zyklus der Fruchtbarkeit
Mädchen kommen bereits mit ihrem gesamten Vorrat an Eizellen auf die Welt. Diese warten eingeschlossen in Follikeln in den Eierstöcken auf die sexuelle Reife der heranwachsenden jungen Frau.
Diese beginnt mit dem Einsetzen der Pubertät. In der Schweiz ist dies heute laut «statista» im Schnitt mit elf Jahren der Fall. Mit der Bildung der weiblichen Fruchtbarkeitshormone beginnt dann auch die Reifung der ersten Eizelle. Wird diese nicht befruchtet, stösst der Körper sie ab: Die erste Menstruation in der Frauengesundheit setzt ein.

Anschliessend folgen etwa 35 bis 40 fruchtbare Jahre. Der Zyklus des Heranreifens und Abstossens der Eizelle alle 28 Tage wiederholt sich in der Zeit.
Eine Pause ist der Frau lediglich während einer Schwangerschaft und kurz danach vergönnt. Wobei ihr Körper dann mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat. Mit der Menopause um den 50. Geburtstag enden die fruchtbaren Jahre dann.
Der Zyklus im Detail der Frauengesundheit
Jeder Zyklus in der Frauengesundheit beginnt mit dem ersten Tag der Blutung und endet am Tag vor der nächsten Blutung. Normalerweise sollte ein Zyklus 28 Tage dauern, doch dies kann von Frau zu Frau verschieden sein. Eine längere oder kürzere Dauer ist darum kein Anlass zur Sorge. Vor allem in der Pubertät und in den Wechseljahren ist der Zyklus oft unregelmässig.

Die erste Hälfte des Zyklus ist die sogenannte Follikelphase: Am ersten Tag der Menstruation beginnen neue Follikeln mit Eizellen heranzuwachsen. Der Hormonspiegel ist in dieser Zeit niedrig, weswegen viele Frauen nun auch keine Lust auf Geschlechtsverkehr haben. Erst mit dem Eisprung (Ovulation) steigt der Hormonspiegel rasant an. Die zweite Hälfte, die Lutealphase, beginnt.
Frauengesundheit: Die eigentliche Menstruation
Als Eisprung wird der Moment bezeichnet, in dem die Eizelle zur Befruchtung freigegeben wird. Sie wartet inzwischen im Eileiter auf eine männliche Spermie, die sie befruchtet. Dann würde sie sich in der Gebärmutter einnisten und zu einem Baby heranreifen.
Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich, weil sie gewissermassen ein Nest baut. Aus dem Follikel entwickelt sich der Gelbkörper (corpus luteum), der die Hormone Progesteron (das Gelbkörperhormon) und Östrogen bildet.

Diese Hormonschwankung macht vielen Frauen körperlich und seelisch zu schaffen. Dazu haben sie jetzt besonders viel Lust auf Geschlechtsverkehr, weil die Eizelle auf die Spermien wartet. Allerdings kommt es in den wenigsten Fällen zur Befruchtung.
Die Eizelle, die nun nicht mehr gebraucht wird, löst sich auf. Gemeinsam mit der ebenfalls nicht benötigten Gebärmutterschleimhaut wird sie vom Körper abgestossen: Die Blutung setzt ein.
Warum der Zyklus schnell gestört ist
Im Idealfall läuft der Zyklus störungsfrei ab. Bei vielen Frauen ist er so regelmässig, dass sie Urlaub und Aktivitäten danach planen kann. Hygienemittel wie Tampons sorgen dafür, dass auch Sport kein Problem ist. Allerdings kann der Zyklus auch schnell durcheinandergeraten.
Zu den häufigsten Ursachen gehören Krankheiten und andere gesundheitliche Probleme. Doch auch starker Stress kann den Körper so sehr belasten, dass die Menstruation verzögert einsetzt oder gar nicht.
Ein weiterer Grund können plötzliche starke Veränderungen sein, zum Beispiel ein Langstreckenflug über zahlreiche Zeitzonen und mit starkem Klimawechsel. Meist normalisiert er sich schnell wieder. Wenn dies nicht der Fall ist, dann sollten Sie die Gründe ärztlich abklären lassen.