Schokolade und Kultur: Wie verschiedene Länder Schokolade feiern
Die Schweiz ist nicht das einzige Land, in dem Schokolade einen hohen Stellenwert hat. Hier sind einige Reisetipps für Schokoladenerlebnisse in aller Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ecuador und Mexiko gelten als Wiege des Kakaoanbaus.
- In China und den USA locken ganze Freizeitparks zum Thema Schokolade.
Die Schweiz liegt weltweit an der Spitze, wenn es um den Konsum von Schokolade geht. Pro Kopf verzehrt die Bevölkerung rund 11,8 Kilogramm der süssen Versuchung pro Jahr. In der zusammengefassten Statistik von Statista folgen gleich darauf die USA mit neun Kilogramm.
Weit abgeschlagen sind Nationen anderer Kontinente: So sind es in Brasilien nur 1,4 Kilogramm pro Kopf und Jahr und in China sogar nur 0,2 Kilogramm.
Allerdings holt Ostasien gerade stark auf und wird somit auch als Reiseziel für Schoggi-Fans immer interessanter.
Lateinamerika als Wiege der Kakaokultur
Im südamerikanischen Ecuador wurde bereits vor mehreren Jahrtausenden eine Art Trinkschokolade gebraut und verzehrt.
Mit der heutigen Schoggi hatte dieses bittere Getränk nicht viel zu tun. Aber dennoch rühmt sich das Land als Wiege des Kakaos und der Schokolade.
Ein absolutes Highlight für Schoggi- und Naturfans ist darum eine Schokoladentour im ecuadorianischen Regenwald, zum Beispiel in Mindo oder Naranjito.
Fast nirgendwo sonst können Sie den Weg von der frisch gepflückten Kakaofrucht bis zur fertigen Tafel Schokolade so vollständig verfolgen.
Mexiko macht Ecuador den Titel jedoch gerne streitig, da die Kakaobohne einst von hier den Weg nach Europa fand.
Im Bundesstaat Oaxaca lässt sich Trinkschokolade heute noch so erleben wie zur Zeit der Maya und Azteken: Atole Champurrado nennt sich diese zähflüssige, cremige Köstlichkeit.
Schokolade: Themenparks als Paradies für Naschkatzen
Kaum ein Land liebt Themenparks mit Fahrgeschäften und Shows so sehr wie die USA. Kein Wunder, dass sie auch Schokolade in dieser Form feiern: im Hersheypark in Pennsylvania, wo Milton Hershey einst seine Schokoladenfabrik eröffnete.
Auf dem weitläufigen Gelände warten zahlreiche Achterbahnen und Karussells, eine Reise durch eine virtuelle Schokoladenfabrik und natürlich endlose Geschäfte. Allerdings: Man muss dafür schon Hershey's mögen.
In Sachen Unterhaltung machen es die Chinesen den Amerikanern gerne nach. In Yingde in der Provinz Guangzhou entstand der zuckersüsse Chocolate Kingdom Theme Park mit Achterbahn, Museum und Workshops zur Schokoladenherstellung.
Auch die Japaner sind süssem Kitsch nicht abgeneigt: In Sapporo wartet der Shiroi Koibito Park des Herstellers der gleichnamigen Schokolade.
Beide Ziele sind ideal, um ganz neue asiatische Kreationen rund um die Kakaobohne zu erkunden.
Feine Schokokunst in Belgien und Frankreich
Belgien mag die Schoggi nicht erfunden haben, doch das Land ist weltberühmt für seine erlesenen Pralinen.
Diese werden bis heute in zahlreichen kleinen Betrieben von Hand gefertigt und müssen strengen Richtlinien genügen: So ist der Kakaogehalt höher als bei anderen Schokoladen und die Kakaobutter ist tatsächlich 100 Prozent Kakaobutter.
Sie darf nicht mit pflanzlichen Fetten gestreckt werden. Pralinen sind kleine Kunstwerke, die entsprechend zelebriert werden und dank des reichhaltigen Geschmacks schnell sättigen.
Mithalten können da nur die Franzosen mit ihrem Hang zur kulinarischen Raffinesse. Während belgische Pralinen eher traditionsbehaftet sind, lassen sich die französischen Chocolatiers immer wieder etwas Neues einfallen.
Zu den grössten Namen gehören Pierre Hermé an den Champs-Élysées. Und Starkoch Alain Ducasse, der seine Schokoladenmanufaktur nahe der Bastille betreibt.