Schokolade: Wie lange kann man abgelaufene Schoggi noch essen?

Kaum ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen, werfen viele Menschen Lebensmittel in den Abfall. Dies führt mit zu den immer weiter steigenden Abfallmengen in der Schweiz.

Laut Bundesamt für Umwelt produzierte die Schweizer Bevölkerung im Jahr 2020 6,1 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle. Dies entspricht rund 700 Kilogramm pro Person pro Jahr.

Viele glauben irrtümlich, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum das letztmögliche Datum des Verzehrs ist. Also, dass das betreffende Produkt am folgenden Tag vollkommen ungeniessbar oder sogar gesundheitsschädlich ist.

Dies stimmt jedoch so nicht. Das MHD gibt an, bis zu welchem Tag das Produkt bei korrekter Lagerung die normalen Eigenschaften behält.

Dies umfasst zum Beispiel den Geschmack, das Aussehen und den Geruch. Viele Firmen setzen das MHD jedoch ganz bewusst sehr früh an: So schützen sie sich vor Beschwerden, dass das Produkt zwei-drei Tage vorher nicht mehr den Erwartungen entspricht. Ausserdem können sie so natürlich noch mehr verkaufen.

Eine Ausnahme gilt für schnell verderbliche und frische Lebensmittel. Also beispielsweise Fisch, Fleisch und Milchprodukte mit frischer Milch. Diese werden mit einem Verbrauchsdatum statt eines Mindesthaltbarkeitsdatums verkauft.

Das Verbrauchsdatum – «zu verbrauchen bis» – sollte eingehalten werden, da sich Keime und Bakterien bilden können.

Schokolade gehört jedoch zu den verarbeiteten Produkten, für die kein Verbrauchsdatum erforderlich ist. Darum wird ein Mindesthaltbarkeitsdatum verwendet, das etwa zwölf bis 18 Monate nach Herstellungsdatum liegt. Bis die Schoggi in den Handel gekommen ist und gekauft wurde, können schon einige Wochen vergangen sein.

Wie gesagt, gilt das Mindesthaltbarkeitsdatum als Geschmacksgarantie bei optimaler Lagerung. Wenn Sie die Schokolade in der Sonne liegen lassen, wird sie schmelzen und später wieder hart werden.

Dabei geht das eigentliche Aussehen verloren und meist auch ein Teil des Geschmacks. Dann ist sie weit vor Ablauf des MHD schon ungeniessbar.

Schokolade sollte darum immer bei kühler Zimmertemperatur, also bis 18 Grad, an einem lichtgeschützten Ort gelagert werden. Ideal sind Schrankfächer in der Küche oder im Wohnzimmer. Im Kühlschrank sollte sie eher nicht gelagert werden. Hier droht Zuckerreif und viele Aromen können sich bei tiefen Temperaturen nicht entfalten.

Lagerung im Kühlschrank führt ausserdem dazu, dass sich Zuckerreif bildet. Dies liegt daran, dass die Schoggi im Kühlschrank von einer feinen Wasserschicht bedeckt wird. Diese kondensiert an der warmen Zimmerluft, wenn die Schokolade herausgenommen wird.

Dabei löst sich der Zucker und kristallisiert. Dies führt zu der etwas unappetitlichen grau-weissen Schicht auf der Schokolade. Zuckerreif hat zwar keinen Einfluss auf den Geschmack, sieht aber einfach nicht gut aus.

In den warmen Sommermonaten kann sich stattdessen Fettreif bilden. Wird die Schoggi im Schrank zu warm, lösen sich die Fette im Inneren und steigen an die Oberfläche.

Kühlt die Schoggi nachts wieder ab, kristallisiert das Fett und hinterlässt weissliche Flecken. Auch hier gilt: nicht schädlich, aber einfach unschön.

Wird die Schokolade richtig gelagert, also trocken und kühl, ist sie auch noch Monate nach Ablauf des MHD essbar. Dunkle Schokolade mit hohem Kakaogehalt ist generell länger haltbar als Milchschokolade oder weisse Schoggi.

Vorsicht ist bei Schokolade mit weiteren Zutaten geboten. Nüsse oder Mandeln können zum Beispiel ranzig werden und schmecken dann furchtbar. Cremige Füllungen können eintrocknen oder sogar schimmeln. Am besten riechen Sie erst einmal an der Schoggi und probieren dann ein Stückchen.