Schokolade: Fairtrade-Zertifikate bei Kakao und Schoggi
Die Nachfrage nach Fair-Trade-Produkten steigt seit Jahren. Auch Schokolade lässt sich fair gehandelt und nachhaltig angebaut kaufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schokolade und Kakao machen 21,9 Prozent des Fair-Trade-Umsatzes aus.
- Das wichtigste Gütesiegel ist das Siegel der Max-Havelaar-Stiftung.
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz legen Wert auf fair gehandelte Lebensmittel. Dies belegen auch die Statista-Zahlen: Zwischen 2022 und 2023 stieg der Umsatz mit Fair-Trade-Produkten um sechs Prozent auf 970 Millionen Schweizer Franken. Pro Kopf gab jeder Konsument 110 Franken für fair gehandelte Produkte aus.
Schokolade und Kakao gehören zu den Spitzenreitern des Fair Trade
Bei den Warengruppen belegen Kakao und Schokolade als gemeinsame Gruppe zusammen mit frischen Früchten den Spitzenplatz: Beide machen je 21,9 Prozent des Umsatzes aus.
Auf dem dritten und vierten Platz folgen knapp dahinter diverse Getränke mit 20,5 Prozent und Molkereiprodukte mit 11,9 Prozent. Textilien sind mit 5,3 Prozent die einzige nennenswerte Warengruppe aus dem Non-Food-Bereich.
Rund 14 Millionen Menschen in über 30 Entwicklungsländern bestreiten laut Max-Havelaar-Stiftung ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau unter Kakao.
Was bringt Fair Trade beim Kakaoanbau?
Fair gehandelter Kakao und damit auch fair gehandelte Schokolade sind aus mehreren Gründen sehr wichtig. Fair gehandelter Kakao stellt sicher, dass die Kakaobauer angemessen bezahlt werden und von ihrer Arbeit leben können.
Dazu kommen Investitionen in eine moderne, nachhaltigere Landwirtschaft, von der wiederum die Natur in den Erzeugerländern profitiert.
Im weiteren Sinne fördern Fair-Trade-Projekte den Bau neuer Schulen und verbessern die medizinische Situation. Zugleich werden natürliche Ressourcen wie das wertvolle Grund- und Trinkwasser geschützt. Mit dem Kauf von Fair-Trade-Schokolade trägt also jeder dazu bei, die Situation in den Erzeugerländern zu verbessern.
Fairtrade Max Havelaar: Das wichtigste Gütesiegel der Schweiz
Das bekannteste internationale Fair-Trade-Gütesiegel zeigt eine stilisierte schwarze Figur vor grünem und blauem Hintergrund. In der Schweiz ist es mit dem Namenszusatz Max Havelaar versehen. Dabei handelt es sich nicht um eine lebende Person, sondern um die Hauptfigur eines niederländischen Romans aus dem Jahr 1860.
Der Autor Eduard Douwes Dekker hatte in den niederländischen Kolonien gelebt und dort vergebens versucht, auf Missstände aufmerksam zu machen. In seinem Buch «Max Havelaar oder die Kaffeeversteigerungen der Niederländischen Handels-Gesellschaft» machte er diese schliesslich öffentlich.
Die erste niederländische Fair-Trade-Organisation nahm 1988 den Namen des Buchhelden an, der auch in der Schweiz übernommen wurde. Insgesamt gibt es 21 nationale Fair-Trade-Organisationen, die der Dachorganisation Fairtrade International in Bonn unterstehen.
Was sagt das Gütesiegel aus?
Das Fairtrade-Max-Havelaar-Gütesiegel muss den drei Säulen der Nachhaltigkeit genügen (Handel, Soziales und Umwelt). Das Siegel unterliegt marktunabhängigen, externen Kontrollen. Dazu legt es Wert darauf, die selbstbestimmte Entwicklung der Produzentinnen und Produzenten zu fördern. Ausserdem verpflichten sich die abnehmenden Firmen dazu, einen auskömmlichen Mindestpreis zu zahlen.
Steht rechts neben dem Gütesiegel ein schwarzer Pfeil, handelt es sich um zusammengesetzte Produkte wie eben Schokolade oder auch Glace. Für diese gilt die Bedingung «All that can be Fairtrade must be Fairtrade»: Alle Zutaten, die unter Fair-Trade-Bedingungen erhältlich sind, müssen ein solches Gütesiegel tragen. Der Pfeil verweist auf weitere Informationen auf der Rückseite der Verpackung.