Im Jahr 2024 sind die Kakaopreise stark gestiegen, wodurch auch der Preis für Schokolade in die Höhe schnellt. Zuletzt zeigten sich Anzeichen für Entspannung.
Schokolade
Schokolade ist beliebt, wird aber auch immer teurer. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die enormen Preissteigerungen wurden durch Ernteausfälle verursacht.
  • Eine langfristige Entspannung durch den Klimawandel ist nicht zu erwarten.
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Die meisten werden es schon bemerkt haben: Schoggi ist teurer geworden. Und ein Sinken der Preise ist in nächster Zeit wohl nicht zu erwarten.

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Ernteausfälle treiben die Preise

Die wichtigsten Erzeugerländer für Kakaobohnen sind die beiden westafrikanischen Länder Ghana und Elfenbeinküste. Gemeinsam produzieren sie rund 60 Prozent der weltweiten Kakaobohnen. Beide waren 2023 stark von Ernteausfällen betroffen.

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Ernteausfälle treiben die Kakaopreise in die Höhe. - Depositphotos

Die produzierte Menge in der Elfenbeinküste sank von 2,24 Millionen Tonnen in der Saison 2022/23 auf 1,8 Millionen Tonnen in der Folgesaison. Dies ist einer Statistik von Statista zu entnehmen. In Ghana sank sie von 654'000 Tonnen auf 580'000 Tonnen.

Regen sorgte für Krankheiten an den Bäumen

Für die Ernteausfälle gibt es mehrere Gründe: Akuter Verursacher war das Klimaphänomen «El Niño», das Westafrika mit Wetterkapriolen heimsuchte. «El Niño» wird durch das Abholzen der Urwälder in der Region weiter verstärkt. Den Kakaobauern vor Ort fehlt die notwendige Technik und Ausstattung, um ihre Bäume zu retten.

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Trockenheit und Krankheiten können die Kakaoernte verringern. - Depositphotos

So folgte einer monatelangen Trockenheit, die die Kakaobäume stark strapazierte, eine anhaltende Regenphase. Die Feuchtigkeit führte dann dazu, dass sich Krankheiten ausbreiteten und die Ernte teilweise vernichteten. Vor allem das «Swollen-Shoot-Virus» gilt als gefährlich, da die befallenen Bäume abgeholzt werden müssen. Bis zu 80 Prozent der Kakaobohnen gingen verloren.

Kakaopreis je nach Ernte abhängig

Im Frühling 2024 erreichte der Kakaopreis nie gekannte Höchstpreise. Die Schweizer Importeure mussten 5150 Franken pro Tonne Kakao zahlen. Dies entsprach einer Steigerung von 40 Prozent. Zuletzt entspannte sich die Lage wieder.

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Sind die Preise zu hoch, ist auch der Kauf von Schokolade rückläufig. - Depositphotos

Allerdings hat dies weniger mit einer besseren Ernte zu tun. Diese dürfte auch in diesem Jahr wieder schlecht ausfallen. Erwartet wird jedoch eine sinkende Nachfrage in den Abnehmerländern.

Immer mehr Menschen schränken sich aufgrund der stark gestiegenen Preise bei ihrer geliebten Schokolade ein. Zuletzt stiegen die Preise bei Schokolade laut Bundesamt für Statistik um 11,3 Prozent.

Schokolade wird dauerhaft teurer

Unabhängig von Börsenspekulationen sind beim Kakaopreis wohl kaum Preisschwankungen nach unten zu erwarten. Der Hauptgrund ist der Klimawandel, der die Ernteerträge in den Erzeugerländern langfristig schmälern wird. Extremwetter und lange Dürreperioden häufen sich.

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Schokoladenhersteller heben die Preise an. - Depositphotos

Dazu kommen zahlreiche andere Faktoren, wie die unsichere Weltlage, die Angriffe auf Containerschiffe in den Weltmeeren und die steigenden Strompreise. Gerade letztere beeinflussen auch andere Faktoren wie die Herstellung der Verpackungen, die Lagerhaltung und den Transport. Nicht zuletzt möchten auch die Kakaobauern in Form von besserer Bezahlung profitieren.

Schokoladenhersteller steuern gegen

Einen Teil der gestiegenen Kosten haben die Schokoladenfabrikanten bereits über Preiserhöhungen an die Endverbraucher weitergegeben. Allerdings wissen sie auch, dass sie den Bogen nicht überspannen dürfen. Sie bemühen sich darum zusätzlich um eine verbesserte Effizienz der Herstellungsprozesse und Lieferkette, um die eigenen Kosten zu senken.

Doch auch beim Verbraucher hat es zumindest teilweise ein Umdenken gegeben: Manche greifen nun ganz bewusst tiefer in die Tasche, um fair gehandelte Schokolade zu kaufen. Damit wollen sie die Kakaobauern unterstützen und den Umweltschutz fördern.

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