Schokolade: Osterhase oder doch lieber Samichlaus?
Sie sind die Verkaufsschlager zu den beiden grossen Festen der Schweiz: Osterhasen und Nikoläuse aus Schokolade.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlenmässig sind die Osterhasen die Spitzenreiter.
- Die Verbraucher legen immer mehr Wert auf Qualität.
Die beiden grossen christlichen Feiertage Ostern und Weihnachten sind auch ein Fest für die Schokoladenproduzenten: Zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr wird vermutlich mehr Schoggi gefuttert als zu diesen beiden Feiertagen.
Der Osterhase als Verkaufsschlager
Nach Angaben des Branchenverbandes Chocosuisse werden in der Schweiz 20 Millionen Osterhasen pro Jahr nur für den Inlandmarkt hergestellt. Damit verzehren die Schweizerinnen und Schweizer rund um das Osterfest pro Kopf zwei bis drei Hasen – statistisch gesehen. Die Zahl der Weihnachtsmänner liegt für die Schweiz nicht vor.
Das Verhältnis dürfte jedoch ähnlich sein wie im Nachbarland. In Deutschland haben die Osterhasen laut Statistik des Bundesverbandes der Deutschen Süsswarenindustrie eindeutig die Nase vorne: 2023 wurden 230 Millionen Osterhasen produziert, aber nur 167 Millionen Weihnachtsmänner.
Warum der Osterhase vorne liegt
Dass der Osterhase beliebter ist, hat vor allem einen Grund: Er hat weniger Konkurrenz. Zur Osterzeit landen neben Osterhasen nur noch unzählige Schokoladeneier in verschiedenen Variationen im Osterkörbchen.
Daneben dominieren hart gekochte, gefärbte Ostereier und Backwaren wie Osterzöpfe. Dazu ist die Osterzeit relativ kurz und wird intensiv genossen.
Der Schoggi-Samichlaus hat dagegen starke Konkurrenz von zahlreichen anderen Weihnachtsleckereien wie Lebkuchen, Zimtsternen und Vanillekipferln.
Da diese nur saisonal für einige Monate erhältlich sind, werden sie dann bevorzugt genossen. Dazu eignen sie sich nicht so gut als kleine Geschenke und Mitbringsel wie niedliche Osterhasen.
Ausserdem zieht sich die Verkaufszeit für Weihnachtsprodukte mittlerweile von August bis Dezember. Da wird auch schon mal vorher genascht und der Schokoladen-Samichlaus vertilgt.
Schokolade: Mythos Verwandlung
Seit vielen Jahren hält sich hartnäckig der Mythos der Zweitverwertung: Demnach werden nicht verkaufte Osterhasen eingeschmolzen und kommen als Nikoläuse wieder auf den Markt und umgekehrt. Dies ist allerdings Unsinn. Für die Produzenten wäre es viel teurer, die Schokolade noch einmal einzuschmelzen, als die Restbestände mit üppigem Rabatt loszuschlagen.
Dass Hohlfiguren anders schmecken als Tafelschokolade, hat einen anderen Grund: Für sie wird mehr Kuvertüre als normale Schokolade verwendet. Kuvertüre enthält bis zu 31 Prozent Kakaobutter, normale Schokolade nur 18 Prozent. Damit lässt sie sich leichter schmelzen und in Form giessen. Anschliessend sind die fertigen Figuren härter und verformen nicht leicht.
Qualität statt Quantität
Insgesamt ist der Konsum bei Schokoladenhohlfiguren leicht rückläufig. Schweizerinnen und Schweizer haben jedoch nicht den Appetit an ihnen verloren: Sie konsumieren lediglich bewusster und kaufen eher wenige und dafür teurere Figuren.
In einer Umfrage von Statista gaben 16 Prozent der befragten Schweizer an, dass sie beim Kauf von Schoko-Weihnachtsmännern auf Bioqualität achten. Bei den Österreichern waren es sogar 18 Prozent, bei den Deutschen nur acht Prozent.
Umgekehrt gaben 49 Prozent der Deutschen an, gar nicht auf die Herkunft der Schokolade zu achten. Bei den Österreichern waren es 31 Prozent und bei den Schweizern 29 Prozent. Neben Bioprodukten liegen auch vegane Schokohohlfiguren zunehmend im Trend.