Freizeit: Wie man sie in der Stadt und auf dem Land verbringt
Auch wenn sich die Lebenswelten angeglichen haben, gibt es zwischen Stadt und Land noch immer Unterschiede in der Gestaltung der Freizeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Nur noch 15 Prozent der Schweizer Bevölkerung lebt auf dem Land.
- Zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehört die Gartenarbeit.
- Land und Stadt sind sportlich gesehen auf einer Ebene.
Auch wenn das idyllische Alpendorf das Selbstverständnis der Schweizer Bevölkerung prägt, ist es die Ausnahme: Knapp 85 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer leben laut einer zusammengefassten Statistik von Statista mittlerweile in städtischen Gebieten.
Davon lebt wiederum der grössere Teil in der Agglomeration: also weder wirklich in der Stadt noch auf dem Land. All dies beeinflusst auch die Freizeitgestaltung der Menschen.
Freizeit auf dem Land: Garten und Handwerk
Wenig überraschend spielt die Gartenarbeit eine grosse Rolle bei der Freizeitgestaltung auf dem Land. Viele Menschen besitzen grosse Gärten mit Rasenflächen und Blumenbeeten und bauen zunehmend wieder eigenes Gemüse und Obst an. All dies erfordert natürlich auch entsprechenden Pflegeaufwand – vom Rasenmähen bis zum Ernten der Früchte.
Die Beschäftigung mit gesunden Lebensmitteln hat zum Aufleben weiterer klassischer Hobbys auf dem Land geführt: Das selbst angebaute Obst wird zu Marmelade verarbeitet, zu Saft gepresst oder gedörrt und haltbar gemacht.
Der eigene grosse Garten und die engeren Beziehungen zu Nachbarn führen häufiger zu gegenseitigen Einladungen, insbesondere zum sommerlichen Grillieren.
Ein weiteres Klischee ist die Liebe zum Handwerk: Wo mehr Platz für eine Werkstatt ist, können Menschen auch eher handwerklichen Tätigkeiten nachgehen. So wird die Freizeit auf dem Land häufiger genutzt, um Dinge zu reparieren oder frisch herauszuputzen.
Freizeit in der Stadt findet drinnen statt
In der Stadt fehlen diese Entfaltungsmöglichkeiten häufig. Entsprechend häufig ist die Freizeitgestaltung auf Innenräume ausgerichtet: Eltern spielen Gesellschaftsspiele mit ihren Kindern oder sitzen gemeinsam vor der Spielkonsole.
Gaming spielt auch bei Jugendlichen und Erwachsenen eine immer grössere Rolle: Fast ein Drittel der Schweizer und Schweizerinnen spielt laut Statista sogar täglich oder mehrmals pro Woche Computerspiele.
Ein Vorteil der Stadt ist das grössere Kulturangebot, das sich auch in der Planung der Freizeit widerspiegelt: Viele Städterinnen und Städter gehen regelmässig ins Kino und Theater oder besuchen Konzerte und andere Events. Geselliges Beisammensein findet häufiger in Restaurants und Cafés statt als in den eigenen vier Wänden.
Beim Sport sind Stadt und Land vereint
Sport und Bewegung sind beiden Bevölkerungsgruppen wichtig. Das Landleben hat hier den Vor- oder Nachteil, dass jeder Einkauf bereits mit körperlicher Bewegung verbunden ist. Der Spaziergang mit dem Hund wird schnell zur angenehmen Wanderung auf idyllischen Bergwegen.
Städter zieht es in der Freizeit eher in die Parks und andere Grünflächen. Hier werden vor allem die Wochenenden genutzt, um der städtischen Enge aufs Land zu entfliehen. Lange Spaziergänge und Wanderungen stehen dann genauso hoch im Kurs wie bei den Landbewohnern.
Doch auch hier gibt es Unterschiede beim Sport: In der Stadt ist der Besuch von Einrichtungen wie Fitnessstudios weitverbreitet, die auf dem Land eher weniger anzutreffen sind. Dafür ist die Landbevölkerung stärker in traditionellen Vereinen organisiert und trifft sich häufiger zu Vereinssportarten wie Fussball.
Vereine auf dem Land beliebt
Überhaupt spielen Vereine in der Freizeitgestaltung der Landbevölkerung eine wichtigere Rolle als in der Stadt. Das traditionelle Vereinsleben mit wöchentlichen Zusammenkünften und jährlichen Festen wird hier nach wie vor sehr ernst genommen.