Informationskompetenz: Falsche Entsprechung

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Bern,

Bei falschen Entsprechungen werden zwei Sachverhalte in Beziehung gesetzt, die nicht viel miteinander zu tun haben, um das Denken von Menschen zu beeinflussen.

Informationskompetenz
Mit der Manipulationsstrategie der falschen Entsprechung sollen Menschen in ihrem Denken und Handeln beeinflusst werden. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die falsche Entsprechung ist eine raffinierte Manipulationstechnik.
  • Irreführende Analogien sind eine häufig genutzte Manipulationsstrategie.
  • Informationskompetenz spielt eine Schlüsselrolle im Schutz vor der falschen Entsprechung.

Oft werden psychologische Tricks angewendet, um die Wahrnehmung, das Denken oder das Verhalten der Menschen zu beeinflussen. Manipulation ist dabei die verdeckte Einflussnahme auf andere Menschen, um eigene Ziele zu erreichen. Eine häufige Manipulationsstrategie ist die falsche Entsprechung. Informationskompetenz spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit solchen Täuschungsversuchen.

Bewusst irreführende Verknüpfungen

Bei der Falschen Entsprechung werden zwei Sachverhalte oder Ereignisse miteinander in Beziehung gesetzt, die eigentlich nichts oder nur wenig miteinander zu tun haben. Das Ziel ist es, eine falsche Kausalität oder Analogie zu suggerieren, um die manipulierte Person zu einer bestimmten Schlussfolgerung zu bewegen.

Ein Beispiel für eine falsche Entsprechung ist die Behauptung, dass der Klimawandel nicht menschengemacht sei, weil es schon immer natürliche Klimaschwankungen gegeben habe. Die Entsprechung ignoriert allerdings wissenschaftliche Erkenntnisse. Diese zeigen eindeutig, dass der aktuelle Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe durch den Menschen zurückzuführen ist.

Informationskompetenz
Der Klimawandel ist ein Beispiel für eine falsche Entsprechung. - zVg

Die falsche Entsprechung soll hier die manipulierte Person davon abhalten, die Notwendigkeit von Klimaschutzmassnahmen anzuerkennen oder zu unterstützen.

Emotional manipulative Analogien

Eine andere Form der falschen Entsprechung ist die Verwendung von falschen Analogien, um eine Situation zu vereinfachen oder zu verzerren.

Ein Beispiel dafür ist der Vergleich von Flüchtlingen mit einer Flutwelle, die das Land überrollt. Diese Analogie soll negative Emotionen wie Angst oder Abwehr hervorrufen und die manipulierte Person dazu bringen, eine ablehnende Haltung gegenüber Flüchtlingen einzunehmen.

Dabei wird die Komplexität und Vielfalt der Fluchtursachen ignoriert und Prinzipien der Menschenwürde und der individuellen Rechte der Flüchtlinge missachtet.

Strategien gegen falsche Entsprechungen

Informationskompetenz spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit manipulativen Strategien wie der falschen Entsprechung. Indem man die Quelle und die Glaubwürdigkeit der erhaltenen Informationen kritisch prüft, kann man sich wirksam vor Täuschung schützen.

Es ist unabdingbar, zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden und zu hinterfragen, ob die Informationen von unabhängigen oder interessengeleiteten Akteuren stammen. Zusätzlich sollte man sicherstellen, dass die Aussagen mit anderen verlässlichen Quellen übereinstimmen

Prüfung der Logik und Relevanz

Ein weiterer Schritt ist, die Logik und die Relevanz der Argumente zu hinterfragen, die man hört oder liest. Dabei sollte man sich fragen, ob die Argumente schlüssig und konsistent sind und ob sie die wesentlichen Aspekte der Situation berücksichtigen. Haben sie wirklich etwas mit dem Thema zu tun?

Die Manipulationsstrategie der falschen Entsprechung ist eine raffinierte und sehr gängige Form der Beeinflussung. Wenn man Zweifel oder Widersprüche feststellt, sollte man nach weiteren Informationen oder Erklärungen suchen oder eine alternative Sichtweise einholen. Nur so kann man sich eine eigene Meinung bilden und eine informierte Entscheidung treffen.

Kommentare

User #2430 (nicht angemeldet)

Gerbner untersuchte in den 1970er Jahren die Rolle des Fernsehens bei der Vermittlung des Weltbildes der Rezipienten. Seine These: Gerade Vielseher, also Menschen, die mehrere Stunden täglich fernsehen, werden durch das Fernsehen kultiviert und sehen die Welt so, wie sie im Fernsehen vermittelt wird. Er entwickelte das so genannte Mainstreaming-Konzept, demzufolge das Fernsehen Einstellungsunterschiede in der Bevölkerung angleicht und zu einer Konvergenz der Standpunkte führt. Hioierzu sehenswert: "TOP-DOKU! Edward Bernays und die Wissenschaft der Meinungsmache - Arte" über Propaganda in den Medien (Genau das innerhalb Gänsefüsschen suchen)

User #3125 (nicht angemeldet)

Rechtsextreme auf Covern bieten keinen journalistischen Mehrwert, normalisieren aber rechtsextreme Akteure. Generell wird Rechtsextremisten noch zu häufig eine Plattform geboten, die sie dann auch gezielt für sich nutzen. Rechtsextremisten schaffen es leider auch immer wieder, Themen auf die mediale Agenda zu bringen, die dann plötzlich breit diskutiert werden. In der Vergangenheit wurde zu wenig auf demokratische Initiativen gegen den Rechtsextremismus geblickt. Letztendlich sollten sich gerade alle gesellschaftlichen Akteure fragen: Inwiefern begünstigt unser Verhalten den Rechtsextremismus und was können wir besser machen? Man kann sich überlegen, wie man Bilder verwenden kann, ohne beispielsweise rechtsextreme Bildsprache zu reproduzieren oder der Person ein Podium zu geben. Wichtig sei es, einen Fokus auf jene zu legen, die von den Plänen der Rechtsextremisten besonders betroffen sind.

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