Von September bis März ist Saison: Dann sind die Polarlichter im Aurora-Gürtel am besten zu sehen. In Lappland macht der Fotograf Thomas Kast Jagd auf sie.
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Polarlichter sind während des Winters im hohen Norden besonders gut zu sehen. - Thomas Kast/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Von September bis März sieht man im hohen Norden Polarlichter.
  • Die Voraussetzung für Aurora borealis sind Sonnenwinde und ein klarer Himmel.
  • Fotograf Thomas Kast verrät im Interview worauf es bei der Polarlichtjagd ankommt.
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Im Herbst beginnt im hohen Norden die Polarlichtsaison. Und für Thomas Kast die Jagd nach den grünlich schimmernden Lichtern am Himmel.

Der Fotograf lebt in Oulu und bietet Fotoreisen nach Lappland an, bei denen die Polarlichter im Fokus der Kameras stehen. Im Interview verrät er, wann die Chancen auf Sichtung besonders gut stehen und wie man der Kälte trotzt.

Frage: Herr Kast, Sie gehen im finnischen Teil Lapplands regelmässig mit kleinen Reisegruppen auf Polarlicht-Jagd. Worauf kommt es dabei an?

Thomas Kast: Ich schaue zur Vorbereitung auf das Wolkenradar und auf Daten zu Sonnenwinden, die eine Nasa-Sonde im Weltall liefert. Sind letztere Daten gut, sind die Chancen auf Polarlichter gross.

Polarlicht
Viele, die in der kalten Jahreszeit in den hohen Norden reisen, hoffen auf so ein Naturschauspiel. - Thomas Kast/dpa-tmn

Dann geht es vor allem darum, klaren Himmel zu finden. Ich sage immer, wir kämpfen gegen die Wolkendecke: Erstmal sucht man einen Stern am Himmel, damit geht es los.

Wenn man freie Sicht hat, wartet man. Regnet oder schneit es, hat man keine Chance.

Frage: Es ist ja meist sehr kalt. Wie muss ich mir die Nächte vorstellen?

Kast: Gegen die Kälte gibt es gefütterte, winddichte Overalls. Darunter zieht man mehrere Lagen Kleidung, unter anderem aus Wolle. Dazu warme Schuhe, Handschuhe, Mütze und warmen Tee.

Wir sind auch nicht die ganze Nacht draussen zum Schauen. Nach dem Abendessen fahren wir los – ist das Wetter gut, sind wir oft nicht mehr als eine halbe bis eine Stunde unterwegs zu schönen Plätzen.

Und dann warten wir da. Meistens zeigen sich Polarlichter zwischen 22 und 1 Uhr. Zwischen 2 und 5 Uhr sind sie seltener, ausser bei starken Sonnenwinden.

Winterlandschaft
Auch in der Dämmerung kann das winterliche Lappland wunderschön aussehen. - Thomas Kast/dpa-tmn

Wir fotografieren aber auch, wenn kein Polarlicht da ist. Mit dem Mondlicht und den Sternen lassen sich viele interessante Sachen machen. Wir stehen also nicht nur herum und warten.

Das Tagesprogramm richtet sich dann nach der Nacht, je nachdem, wann wir zurückgekommen sind. Die Leute wollen auch tagsüber die Landschaft sehen. Eigentlich fotografieren wir tagsüber fast mehr als nachts.

Frage: Wie hoch ist die Sichtungsrate bei Ihren Touren?

Kast: Die Gegend in Lappland, wo ich mit den Leuten unterwegs bin, liegt im sogenannten Aurora-Gürtel. Die Chancen auf Polarlichter sind hier also am besten.

Polarlichter
Die Voraussetzung für solche Aurora borealis sind Sonnenwinde - und für ihre Sichtung ein klarer Himmel. - Thomas Kast/dpa-tmn

Ich bin mit den Leuten meist eine Woche unterwegs, da sehen wir in der Regel zwei bis fünf Mal Polarlichter. Es gab einmal eine Reise mit nur einer Sichtung, aber bisher hatten wir meist Glück.

Einmal hatten wir auch sieben Nächte Polarlichter, aber das ist selten. Und da wird man sehr müde.

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