Wie wär's mal mit langer Workation statt kurzer Ferien?
Homeoffice unter Nordlichtern oder am Korallenriff in der Karibik? Viele Sehnsuchtsorte bieten Digitalnomaden die Arbeitsbedingungen, die sie brauchen.
Das Wichtigste in Kürze
- «Workaktion» ist neudeutsch und bezeichnet den Trend aus Work/Arbeit und Vacation/Ferien.
- Wieso in den eigenen vier Wänden hocken, wenn man auch am Traumstand leicht ins Web kann?
- Mehr und mehr Sehnsuchtsorte weltweit laden zu einzigartigen Workation-Aufenthalten ein.
Eine Menge Menschen in der Schweiz arbeiten seit Ausbruch der Corona-Pandemie in den eigenen vier Wänden. Dort, wo Online-Meetings den Büro-Konferenztisch ersetzen, birgt das für einen Teil von ihnen ein grosses Stück Freiheit.
Denn: Sind arbeitsrechtliche Bedingungen geklärt, kann der Laptop prinzipiell überall dort aufgeklappt werden, wo eine stabile Internetverbindung reibungsloses Arbeiten garantiert.
Eine «Workation» verknüpft Arbeit (englisch = work) mit Ferien (englisch = vacation) und bietet Abenteuerlustigen wie Ruhesuchenden gleichermassen verführerische Möglichkeiten, den Job ortsunabhängig zu erledigen.
Neben den von Digitalnomaden längst eroberten Regionen wie Thailand oder den Kanarischen Inseln etablieren sich auch an vielen anderen Sehnsuchtsorten neue Coworking-Büros – von der Blumeninsel bis zum Homeoffice in Rufweite des Weihnachtsmanns.
Frühlingserwachen auf Madeira
Bei wohlig warmen Temperaturen blüht es auf Madeira das ganze Jahr hindurch.
Die Blumeninsel inmitten des Atlantiks empfängt arbeitende Gäste mit offenen Armen, insbesondere seit dem Launch des öffentlich geförderten Projektes «Digital Nomads Madeira Islands».
Dessen Herz schlägt in Ponta do Sol an der Südküste. Der 8000-Seelen-Ort ist seit jeher auf sonnenhungrige Besucher aus aller Welt eingestellt.
«Jetzt haben wir zusätzlich die Stabilität und Schnelligkeit des Internets verbessert und Gemeinschaftsarbeitsplätze geschaffen», sagt Projekt-Managerin Micaela Vieira.
Neben weiteren Standorten in Santa Cruz, Machico und der Inselhauptstadt Funchal kann das Homeoffice auch auf die Schwesterinsel Porto Santo verlegt werden – lange Sandstrände inklusive.
Sommerfrische auf Rügen – Office an der Ostsee
Auf der deutschen Ostseeinsel Rügen wartet ein wunderbares Domizil mit Strandzugang.
Die Rüganer Hannes Trettin und Toni Gurski haben ihren Traum von einer Coworking-Community vor zwei Jahren im Örtchen Lietzow wahr gemacht.
Das Gelände von «Project Bay» schmiegt sich an den Strand des Boddens im Herzen der Insel. Ob die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund oder das Seebad Binz – bekannte Inselziele lassen sich mit dem Leihfahrrad erreichen. Lietzow ist per Zug erreichbar.
Paradies für Naturverliebte – Mobil arbeiten auf Mauritius
Präsentiert sich der Spätherbst in der Schweiz grau in grau, zeigt sich auf der Südhalbkugel der Frühling in ganzer Pracht. Paradiesisch kommt der Inselstaat Mauritius daher.
Das Eiland reiht sich ein in die Inselkette der Maskarenen, rund 800 Kilometer östlich vor Madagaskar – und ist ein Sehnsuchtsziel schlechthin.
Ortsunabhängig arbeitende Langzeitgäste können online das «Premium Visum» für Mauritius beantragen. Es ist kostenlos, bis zu einem Jahr gültig und nur an wenige Bedingungen geknüpft.
Wo Nordlichter tanzen – Wintervergnügen in Lappland
Stille Winterweiten unter tanzenden Nordlichtern und damit vielfältige Freizeitsportmöglichkeiten warten im hohen Norden Finnlands vor oder nach getaner Arbeit.
«Wir sehen zunehmend mehr Besucher, die von hier aus remote arbeiten, übrigens auch im Sommer», sagt Heidi Kristiina Siira.
Gemeinsam mit zwei Kolleginnen hat sie vor zwei Jahren das Coworking-Office Kohta in Äkäslompolo gegründet. Es liegt im beliebten Skigebiet Ylläs.
Wer immer noch Wünsche offen hat, kann diese – gut 170 Kilometer südlich – beim Weihnachtsmann persönlich einreichen und eine Workation in Rovaniemi einplanen.