Tierschutz: Darum ist eine Ausfahrt mit einer Pferdekutsche tabu
Nach wie vor sind Ausflüge mit Pferdekutschen in einigen Feriendestinationen hoch im Kurs. Wir erklären, was das für den Tierschutz bedeutet.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Pferde bedeutet eine Kutschenfahrt reinster Stress.
- Auch Ausritte auf Eseln und Pferden tun den Tieren alles andere als gut.
- Tiere hautnah zu erleben, ermöglichen hingegen Gnadenhöfe.
- Denn: Der Pferderennsport ist aus Sicht des Tierschutzes ebenfalls problematisch.
Nicht nur auf dem Land sind Kutschenfahrten beliebt. Auch Fahrten durch die belebte Stadt werden häufig angeboten. Sie sind eine beliebte Touristenattraktion – und an Hochzeiten gelten sie als das romantischste Fortbewegungsmittel überhaupt.
Was viele dabei nicht bedenken: Für die Tiere bedeutet das Stress pur. Dasselbe gilt für Ausritte auf dem Rücken von Pferden und Eseln. Gerade an touristischen Destinationen sind diese Ausritte sehr beliebt. Die Organisation Vier Pfoten, die sich für den Tierschutz weltweit einsetzt, warnt: «Pferde gehören zu den Fluchttieren und sind besonders in Grossstädten durch den Lärm gestresst.
Häufig steht der Profit über dem Wohl der Tiere. Beispielsweise wird ihnen kein Schatten geboten, zu wenig Wasser und Futter gegeben. Es werden ihnen zu wenig Ruhezeiten gegönnt, oder die Tiere müssen zu schwere Personen auf sich reiten lassen.»
Der Verzicht auf Kutschen und Reiten lohnt sich für den Tierschutz
Um sicherzugehen, verzichten Sie daher am besten auf Reitattraktionen in Ihren Ferien oder in grösseren Städten.
Wenn Sie ausreiten möchten, achten Sie unbedingt auf die Kondition der Tiere und darauf, wie die Tiere gehalten werden. Die Hufen geben oft einen guten Eindruck, ob die Tiere angemessen gepflegt werden. Besuchen Sie einen kleinen Reithof auf dem Land, auf dem die Tiere in gutem Zustand sind.
Wenn die Tiere nur apathisch in einem dreckigen Stall rumstehen, ist der Hof sicher keine gute Wahl. Informieren Sie sich vorher im Internet, ob der Reithof alle Standards für den Tierschutz einhält. Es gibt einige Höfe, die sich mit viel Herzblut und Liebe um ihre Tiere kümmern.
Alternativ können Sie auch einen Gnadenhof besuchen. Auf Gnadenhöfen finden sogenannte Nutztiere ein neues Zuhause, nachdem sie nicht mehr gebraucht werden. Hier dürfen Pferde, Kühe oder Schweine einfach Tiere sein, ohne etwas leisten zu müssen.
Ein Ausflug auf ein Gnadenhof lohnt sich für die ganze Familie. Oft kann man auch im Stall mithelfen und lernt Nützliches über die Tiere. Hierzulande ist der Hof Narr in Egg im Kanton Zürich sehr bekannt. Auch der Lebenshof Aurelio Büron im Kanton Luzern ist einen Besuch wert.
Pferderennen: Traditionell und problematisch
Eine weitere Attraktion mit Pferden sind Pferderennen. Sie gehören zu den ältesten Sportarten. Sie erfreuen sich sowohl bei uns sowie auch in anderen Ländern grosser Beliebtheit.
Ein Besuch eines Pferderennens ist oft auch ein gesellschaftliches Ereignis: Hier lässt man sich gerne sehen. An den Tierschutz denkt da aber niemand.
Für die Pferde ist das aber problematisch. Sie werden oft in einem zu jungen Alter von nur zwei Jahren trainiert. Vier Pfoten gibt zu bedenken, dass diese nach nur wenigen Saisons nicht mehr für den Rennsport eingesetzt werden können. Was mit den Pferden anschliessend passiere, ist oft nicht bekannt.
Die Verletzungsgefahr ist bei diesem Sport hoch, sowohl für die Pferde als auch die Jockeys. Dies gilt vor allem für die traditionellen Rennen in Italien und Spanien, genannt Palio und Sartiglia. Bei diesen Rennen werden die Pferde im Galopp über Pflasterstein gejagt. Das ist sowohl für die Pferde als auch die Reiter sehr gefährlich.
Wenn Sie in diesen Ländern Ferien machen, sollten Sie diese tierquälerische und gefährliche Sportart nicht mit Ihrer Anwesenheit unterstützen.