Tierschutz: Touristenattraktionen mit Tieren? Keine gute Idee!

Mirjam Walser
Mirjam Walser

Thailand,

Tiere sind als Touristenattraktion immer noch ein lukratives Geschäft. Was uns Spass macht, bedeutet für die Tiere aber oft Leid. Tierschutz geht anders.

Elefantenreiten gegen Tierschutz
Elefantenreiten zählt zu den Klassikern unter den Touristenattraktionen, sollte aber gemieden werden. - © FOUR PAWS | Aaron Gekoski

Das Wichtigste in Kürze

  • Elefantenreiten und Tigerstreicheln ist eine beliebte Touristenattraktion.
  • Damit die Tiere gefügig werden, werden sie tierquälerisch behandelt.
  • Es gibt tierfreundliche Alternativen, die ein Erleben der Tiere ermöglichen.

In den Ferien gibt es viel zu Erleben. Die lokale Tier- und Pflanzenwelt erkunden, Traditionen kennenlernen und lokale Speisen geniessen – andere Länder, andere Sitten.

Nur leider sind in etlichen Reisedestinationen Tiere als Touristenattraktion immer noch ein lukratives Geschäft. Sehr oft steckt hinter solchen Interaktionen mit Tieren grosses Leid.

Ferien und Tierschutz schliessen sich aber nicht aus, sondern können sich auch ergänzen. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN erklärt, wie man die Reise auch tierfreundlich gestalten kann.

Wildtiere sind keine Haustiere

Löwen und andere Wildtiere werden tierquälerisch behandelt, um mit Touristen auf Fotos zu posieren oder um mit ihnen spazieren zu gehen. Wildtiere sind keine Haustiere, die auf Streicheleinheiten warten.

Löwenbabies
Zahme Wildkatzen? Nur mit tierquälerischen Methoden wird dieses Verhalten erreicht. - FOUR PAWS | Aaron Gekoski

Egal, wie gut die Intention ist: Ein Wildtier anzufassen oder zu halten ist nie artgemäss für das Tier und verursacht meistens Stress. Enger Kontakt mit Wildtieren kann den Tieren selbst oder deren Umwelt Schaden zufügen.

Damit ein Wildtier mit Menschen spazieren geht oder auf einem Foto posiert, hat es sehr wahrscheinlich eine Form von Grausamkeit erlitten und wurde von der Mutter viel zu früh getrennt. Ansonsten wäre diese direkte Interaktion mit wilden Tieren nicht möglich.

Tigerfoto
Damit ein Wildtier mit Menschen auf einem Foto posiert, hat es sehr wahrscheinlich eine Form von Grausamkeit erlitten. - FOUR PAWS

Sobald die Tiere zu gross sind, um als Fotomotive zu posieren, werden die Tiere an dubiose Zoos verkauft oder landen in der Trophäenjagd. Ein toter Löwe ist mehr wert als ein lebender, denn Knochen und Körperteile können für enorm viel Geld nach Asien für die traditionelle Medizin verkauft werden.

Als Grundsatz gilt es Institutionen zu meiden, welche eine direkte Begegnung zwischen Tier und Mensch anbieten.

Touristenattraktionen sind oft tierquälerisch

Elefantenreiten in Thailand oder Grosskatzen streicheln in Südafrika: Von vielen in den Ferien angebotenen Touristenattraktionen sollten Feriengäste die Finger lassen, denn meist steckt Tierquälerei dahinter.

Ein Klassiker unter den Touristenattraktionen sind Elefanten-, Pony- und Eselritte. Gerade auch in exotischen Ländern werden die Tiere oft nicht artgemäss gehalten und sind zum Beispiel den ganzen Tag über grosser Hitze ausgesetzt, ohne mit frischem Wasser versorgt zu werden. Elefanten werden schon als Jungtiere brutal misshandelt, um sie gefügig zu machen.

Für mehr Tierschutz: Ausflüge in die freie Natur und seriöse Zentren

Viele Tierfreunde und insbesondere Familien mit Kindern suchen in den ferien Kontakt zu Tieren. Bei einem Besuch in einem Wildpark oder Zoo sollte jedoch das Wohlergehen der Tiere sichergestellt sein.

Die Organisation VIER PFOTEN, die sich für den Tierschutz weltweit einsetzt, rät dazu, Wildtiere möglichst in deren natürlichem Habitat mit viel Abstand zu beobachten.

bären Arosa Tierschutz
Im Bärenpark Arosa lassen sich Bären in freier Natur beobachten. So geht Tierschutz. - Stiftung Arosa Bären | VIER PFOTEN

Dominik del Castillo, Campaigner bei VIER PFOTEN Schweiz ergänzt: «Nationalparks und Schutzzentren für gefährdete Arten oder Tiere aus schlechter Haltung bieten eine sehr gute Möglichkeit, um Tiere zu beobachten. Bei dem Besuch eines Schutzzentrums sollten Besucherinnen und Besucher darauf achten, dass Tierschutz und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben, wie dies zum Beispiel im Arosa Bärenland der Fall ist.»

Was tun, wenn man Tierquälerei oder Tiere in Not beobachtet?

Verschliessen Sie nicht die Augen vor Tierquälerei. Werden Sie aktiv und melden Sie tierquälerische Touristenattraktionen oder Tiere in Not einer lokalen Tierschutzorganisation.

Machen Sie mehrere Fotos und/oder ein Video und melden Sie den möglichst genauen Standort der leidenden Tiere. Je mehr Informationen Sie der Tierschutzorganisation geben können, desto eher kann sie etwas gegen die Touristenattraktion unternehmen und sich für den Tierschutz einsetzen.

Bei Verdacht auf illegale Aktivitäten wie z. B. Wilderei oder Wildtierhandel wenden Sie sich bitte schnellstmöglich an die örtliche Polizei. Auch wenn Sie Zeuge von Tierquälerei werden, melden Sie Ihre Erlebnisse der Polizei, damit ein möglichst schnelles Eingreifen der Behörden möglich ist.

Warnen Sie andere Reisende vor Touristenattraktionen, bei denen Tiere systematisch ausgebeutet werden. Geben Sie dafür ein Feedback auf TripAdvisor und schildern Sie Ihre Eindrücke und Erlebnisse. Viele Reisende nutzen TripAdvisor, um ihre Ferienaktivitäten zu planen. Aus diesem Grund legen touristische Institutionen grossen Wert auf eine positive Bewertung und reagieren schnell auf negative Kommentare.

Kommentare

User #1086 (nicht angemeldet)

Wallisser sollten auch in Gehegen gehalten werden. Infantino und Blatter zum Beispiel. Auch der Constantin. Aber auch da würde ich sie keinem Publikum vorführen. Das wäre abartig.

User #1377 (nicht angemeldet)

Sollte eigentlich JEDEM klar sein, dass Tiere für diese Photos meist gequält und unter Drogen gesetzt werden. Lasst endlich die Finger von den Tieren.

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