Ein Afghane lebte acht Jahre lang in Deutschland, bevor er abgeschoben wurde. Eine Woche später hat sich der 23-Jährige in Kabul erhängt.
Das Asylgesuch von 69 Menschen wurde abgelehnt — sie wurden abgeschoben.
Das Asylgesuch von 69 Menschen wurde abgelehnt — sie wurden abgeschoben. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 23-Jähriger Afghane hat sich in Kabul erhängt.
  • Er war vor einer Woche aus Deutschland, wo er acht Jahre lang lebte, abgeschoben worden.
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Ein vor einer Woche aus Deutschland abgeschobener afghanischer Asylbewerber hat sich nach seiner Rückkehr erhängt. Er sei am Dienstag in einer von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zur Verfügung gestellten vorübergehenden Unterkunft in Kabul aufgefunden worden, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Flüchtlingsministeriums in Kabul der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Der Mann aus der nordafghanischen Provinz Balkh sei 23 Jahre alt gewesen und habe acht Jahre lang in Deutschland gelebt, bevor er abgeschoben worden sei.

Eine Quelle aus dem Kabuler Büro der IOM bestätigte die Darstellung. Man untersuche den Vorfall noch. Der Mann sei im Spinsar-Hotel gefunden worden, wo die IOM rückkehrenden Flüchtlingen, die nicht wissen wohin, für einige Tage Unterkunft gewährt.

Mit dem jüngsten Abschiebeflug aus Deutschland hatten Bund und Länder mit 69 Passagieren ungewöhnlich viele abgelehnte Asylbewerber abgeschoben.

Flüchtlingsaktivisten von Pro Asyl und Bayerischem Flüchtlingsrat hatten kritisiert, dass die seit einem schweren Anschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul geltende Selbstverpflichtung, nur Straftäter, terroristische Gefährder und sogenannte Identitätstäuscher abzuschieben, weggefallen sei. Selbst «gut integrierte Personen» würden nun abgeschoben.

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