900 Mitarbeiter per Zoom entlassen: Ex-Mitarbeiter packt aus
«Better.com» entliess 900 Mitarbeiter. Die Kündigung erfolgte im Zoom-Meeting. Jetzt spricht ein Ex-Mitarbeiter über die Massenentlassung.
Das Wichtigste in Kürze
- «Better.com»-CEO Vishal Garg entliess 900 Mitarbeiter via Zoom.
- Nun spricht ein ehemaliger Mitarbeiter über die Horror-Kündigung.
«Wenn ihr Teil dieses Meetings seid, dann gehört ihr zu den Unglücklichen, die entlassen werden.» Mit diesen Worten schockierte «Better.com»-CEO Vishal Garg seine Belegschaft. Letzten Mittwoch entliess er 900 seiner Angestellten – in einem Zoom-Call.
Christian Chapman war einer von ihnen. Nur drei Minuten habe das Meeting gedauert. CEO Garg habe sofort losgelegt, ohne zu warten, bis alle Teilnehmenden im Meeting anwesend waren. «Euer Arbeitsverhältnis hier ist mit sofortiger Wirkung beendet», verkündete Garg.
HR-Mail, das nie ankam
Und mit «sofort», meinte Garg sofort. Der Bildschirm seines Büro-Laptops sei gleich schwarz geworden, erzählt Chapman gegenüber «CNN». Auch das Arbeitshandy, der E-Mail-Account und Messenger-Dienst funktionierten sogleich nicht mehr.
Chapman und den übrigen Entlassenen wurde ein Nachfolge-Mail vom Personalwesen versprochen. Da der Mailaccount aber eingestellt worden war, kam diese Mail nie an. «Es war ein surrealer Moment. Ein Moment, den du nie für möglich halten würdest», so Chapman.
Und es wurde noch schlimmer. Im Nachhinein unterstelle CEO Garg den Entlassenen, dass sie «gestohlen» hätten. Sie seien unproduktiv gewesen und hätten nur zwei Stunden am Tag gearbeitet. Das behauptete er gegenüber dem «Fortune»-Magazin.
«Haufen dämlicher Delfine»
Bereits 2020 soll der CEO gegenüber seinen Angestellten ausfällig geworden sein. In einem Mail hat er seine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle.
«Ihr seid viel zu langsam, ihr seid ein Haufen dämlicher Delfine... Also hört auf damit. HÖRT AUF! Ihr blamiert mich.»
Ein anderer Ex-Mitarbeiter, der anonym bleibt, sagt, er habe erst kurz vor seiner Entlassung noch einen Mitarbeiter-Preis gewonnen. «Ich bin lieber arm, als so zu sein, wie er», sagt der Mitarbeiter über den CEO.
Chapman, der 20 Jahre in diesem Business gearbeitet hat, muss eine siebenköpfige Familie ernähren. «Ich versuche, mich aufs Positive zu konzentrieren, aber da ist die harte Realität», sagt er. Jetzt brauche es eine Menge Aufwand von seiner Seite, um eine neue Stelle zu finden.