Amerikanerinnen rufen nach Abtreibungs-Entscheid zum Sex-Streik auf
Am Freitag wurde in den USA das Recht auf Abtreibung gekippt. Viele Amerikanerinnen zeigen sich empört – sie rufen zum Sexstreik auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag hatte das oberste Gericht der USA das Recht auf Abtreibung gekippt.
- In den sozialen Medien rufen die Amerikanerinnen zu Streiks auf.
- Einige Kliniken verzichten bereits jetzt vorsorglich auf Abtreibungen.
Der Supreme Court hatte am Freitag das Recht auf Abtreibung aufgehoben. Damit ist es nun den einzelnen Bundesstaaten freigestellt, Abtreibungen zu erlauben, sie einzuschränken oder gänzlich zu verbieten.
Einige konservativ dominierte Bundesstaaten verhängten daraufhin umgehend Abtreibungsverbote. Insgesamt dürften schlussendlich etwas mehr als die Hälfte der 50 Bundesstaaten Schwangerschaftsabbrüche für illegal erklären.
Tausende Menschen versammelten sich anschliessend vielerorts in den USA und demonstrierten gegen den Abtreibungsentscheid. Auch in den sozialen Medien ist die Empörung gross. Mit #SexStrike rufen die Amerikanerinnen landesweit zu Streiks auf.
Ein Userin schreibt auf Twitter: «Frauen! Aufruf zu einem nationalen #Sexstreik, kein Sex mit Männern, bis die Rechte der Frauen gesetzlich verankert sind.»
«Vielleicht würde ein #Sexstreik den Männern helfen, bei diesem #Frauenrechtsthema mitzumachen», schreibt ein anderer Twitter-Nutzer. Andere posteten eine Grafik mit der Aufschrift: #SexStrike.
US-Kliniken verzichten schon jetzt auf Abtreibungen
Vom Abtreibungsverbot sind bereits Dutzende Frauen betroffen. In einer Abtreibungsklinik im Bundesstaat Arkansas wurden schon am Freitag 17 geplante Eingriffe abgesagt.
In anderen Teilen der USA schränken Kliniken wegen rechtlicher Risiken bereits jetzt vorsorglich den Betrieb ein. Denn: Wie die «New York Times» schreibt, könnte nun jeder Staatsanwalt bei Fehlgeburten ein Strafverfahren einleiten. So könnten die Grenzen des neuen Rechts getestet werden.