Coronavirus: Frustrierte Ärzte verlassen Florida-Spital
In einem US-Spital liegen viele Patienten, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Für die Ärzte frustrierend – aus Protest verlassen sie gar das Spital.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitarbeitende eines Spitals in Florida legten am Montag kurzzeitig die Arbeit nieder.
- Sie protestierten auf dem Parkplatz gegen zunehmende Belastung.
- Viele Patienten auf der Intensivstation sind nicht gegen das Coronavirus geimpft.
In den USA steigen die Fallzahlen mit dem Coronavirus wieder an, täglich kommen momentan rund 140'000 Fälle hinzu. Etwa 25'000 davon entfallen auf den US-Bundesstaat Florida. Im Sunshine-State sind die Fallzahlen so hoch wie nie seit Pandemie-Beginn.
Dies liegt unter anderem an der tiefen Impfquote. Von den rund 21,5 Millionen Einwohnern haben gemäss dem Gesundheitsdepartement Floridas erst 12,5 Millionen Menschen die Impfung bekommen.
Die Spitäler und Intensivstationen füllen sich immer mehr mit Menschen, die einen schweren Covid-Verlauf haben: In Florida sind rund 85 Prozent der Intensiv-Betten belegt. Viele der Patienten sind ungeimpft.
Leute stellen sich wegen Coronavirus «gegen gesamte Wissenschaft»
Die Belastung für das medizinische Personal nimmt zu. Die Mitarbeitenden ächzen unter dem Druck, der nicht nötig wäre, wenn sich mehr Personen gegen das Coronavirus impfen lassen würden.
In einem Spital in Palm Beach Garden hatten die Ärzte nun die Schnauze voll. Wie mehrere US-Medien berichten, verliessen am Montagmorgen 75 Angestellte aus Protest das Gebäude und sammelten sich auf dem Parkplatz.
Florida doctors protest fatigue from the coronavirus surge. @KerryNBC reports. pic.twitter.com/TwL2NO5Ay9
— Morning Joe (@Morning_Joe) August 23, 2021
«MSNBC» interviewte Ärztin JT Snarski, die ihren Frust mit den Zuschauern teilte. «Es gibt Impfungen, und wir wissen, dass sie sicher sind und wirken», erklärt Snarski. «Aber da sind Leute, die sich einfach gegen die Ärzte und die gesamte Wissenschaft stellen.»