Demokraten nennen Trump «weird» – und wollen so die Wahl gewinnen
Bisher stellten die Demokraten Donald Trump als Gefahr für die Demokratie dar. Nun versuchen sie es auf simplere Art – und nennen ihn schlicht «weird», seltsam.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Demokraten bezeichnen Donald Trump neuerdings als "weird" - also seltsam.
- Sie wechseln damit die Kampagnen-Strategie und setzen auf eine lässigere Kommunikation.
- Analysten loben die Strategie, auf die Trump bisher keine Antwort gefunden hat.
Bisher haben die US-Demokraten Donald Trump als fundamentale Bedrohung für die Demokratie dargestellt. Doch seit nicht mehr der 81-jährige US-Präsident Joe Biden gegen den Republikaner antritt, ist alles anders.
Mit Kamala Harris (59) wurde die Sprache deutlich lockerer, wie zahlreiche US-Medien berichten. Und ein Begriff sticht hervor und steht als Symbol für die neue Kampagne: Die Demokraten bezeichnen Trump und die republikanischen Positionen, wann immer es geht, als «weird» – seltsam.
Demokraten nennen Trump alt und ziemlich «weird»
Vor gut einer Woche tauchte das neue Schlagwort laut «New York Times» erstmals öffentlich auf. «Trump ist alt und ziemlich merkwürdig?», hiess es in einer Mitteilung des Wahlkampfteams von Kamala Harris.
Seither fällt der Begriff regelmässig in Interviews und im Internet, um die Republikaner zu beschreiben.
Die Demokraten nennen dabei nicht nur Trump «weird», sondern vor allem auch seinen designierten Vize J.D. Vance. Er war immer wieder negativ aufgefallen, etwa durch seine frauenfeindlichen Kommentare gegen Harris und Frauen ohne leibliche Kinder.
Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Atlanta sagte Harris über Trump und Vance: «Einiges von ihrem Zeug ist einfach nur seltsam», wie «CBC» berichtet.
Analysten loben die neue Strategie
Ob die neue Kampagnen-Strategie den Demokraten hinderlich oder fördernd ist, darüber scheiden sich im Moment noch die Analysten-Geister.
Manche befürchten, dass sie nach hinten losgehen könnte. Schliesslich würden die Demokraten manchmal als herablassend gegenüber alltäglichen Menschen betrachtet.
David Karpf, Professor für strategische Kommunikation an der George Washington University, lobt hingegen die «weird»-Strategie der Demokraten. Bei Harris' Anhängern komme der simple Begriff bestens an, sagte er gegenüber dem Sender «CBC».
«Der Begriff ‹weird› ist ein Wort, das normale Menschen in ihrem Alltag verwenden», sagte Martha McKenna, demokratische Strategin, gegenüber «Politico».
Und David Karpf stellte fest: «Bisher waren Trump und Vance ausserstande, eine schlagkräftige Antwort darauf zu finden.»