Donald Trump: Diese Fragen zur Corona-Infektion verschweigen Ärzte
Seit Montagabend (Ortszeit) ist Donald Trump zurück im Weissen Haus. Dennoch bleiben viele Fragen zu seiner Corona-Infektion offen.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
- Am Montagabend (Ortszeit) verliess er das Spital und kehrte ins Weisse Haus zurück.
- Wie es dem US-Präsidenten gesundheitlich wirklich ging und geht, bleibt weiterhin offen.
Donald Trump ist zurück im Weissen Haus. Der US-Präsident verliess am Montagabend das Walter Reed Spital bereits drei Tage nach seiner Hospitalisierung.
In einer Video-Botschaft auf Twitter sagte der 74-Jährige, er fühle sich mittlerweile besser als vor 20 Jahren. Dennoch bleiben einige wichtige Fragen zu Trumps Infektion mit dem Coronavirus offen.
Wie krank war Donald Trump wirklich?
Mehrere US-Medien berichteten am Wochenende, dass der Präsident zumindest am Freitag hohes Fieber gehabt haben soll. Zudem soll er mit Atemproblemen gekämpft haben. Dennoch bestand sein Leibarzt zunächst darauf, dass es Donald Trump hervorragend gehe. Am Samstag widersprach ihm dann aber Stabschef Mark Meadows: Er sprach von einem durchaus besorgniserregenden Zustand.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 5, 2020
Leibarzt Conley selbst räumte am Sonntag ein, nicht die volle Wahrheit mitgeteilt zu haben. Der US-Präsident habe am Freitagmorgen hohes Fieber gehabt, zudem sei seine Sauerstoffsättigung gesunken. Wie hoch das Fieber gewesen sei, liess er allerdings offen. Dennoch soll Trump seit Freitag fieberfrei gewesen sein.
Wie wurde er behandelt?
Zunächst wollte Conley die Berichte nicht bestätigen, dass Donald Trump im Spital Sauerstoff zugeführt worden sei. Erst später gab er zu, dass dem 74-Jährigen am Freitag rund eine Stunde lang zusätzlicher Sauerstoff verabreicht wurde.
Allerdings liess er offen, ob ihm zu einem späteren Zeitpunkt nochmals Sauerstoff zugeführt worden sei: Conley sagte, das müsse das Pflegepersonal beantworten. Zumindest gab er zu, dass Trumps Sauerstoffsättigung auch am Samstag auf rund 93 Prozent gefallen war.
Ansonsten hat der US-Präsident zur Behandlung der Corona-Infektion bisher vier Infusionen mit dem Medikament Remdesivir erhalten. Der Lungenspezialist Brian Garibaldi erklärte zudem, dass ihm auch das Mittel Dexamethason verabreicht wurde. Zudem berichtete sein Leibarzt, dass Trump am Samstag mit einem Steroid behandelt worden sei.
Wann genau wurde Donald Trump positiv getestet?
Diese Frage ist entscheidend, weil der US-Präsident noch am Donnerstag an einem Treffen mit Wahlkampf-Spendern in New Jersey teilgenommen hat. Dies, obwohl seine enge Beraterin Hope Hicks zuvor positiv getestet wurde. Von offizieller Seite hiess es bisher immer: Trump sei am Donnerstagabend getestet worden und habe in der Nacht zum Freitag das positive Ergebnis bekommen.
Gemäss früheren Angaben wurde der 74-Jährige jeden Tag getestet. Conley selbst sorgte am Samstag für Verwirrung, als er andeutete, die Diagnose liege 72 Stunden zurück. Trotzdem verweigern das Weisse Haus und Conley weiterhin Angaben dazu, wann genau Trump zuletzt negativ auf Corona getestet wurde. Er wolle nicht rückwärts blicken, so die Erklärung des Leibarztes.
Wo hat er sich angesteckt?
Diese Frage ist für die Rückverfolgung entscheidend. Vieles deutet auf einen Event im Rosengarten des Weissen Hauses vom 26. September hin: Die Vorstellung der Richter-Kandidatin für den Supreme Court, Amy Coney Barrett. Gleich mehrere Teilnehmer des Events wurden letzte Woche positiv auf das Coronavirus getestet.
Eine offizielle Bestätigung des Weissen Hauses blieb bisher jedoch aus. Damit bleibt auch offen, ob Donald Trump bei der TV-Debatte von letzter Woche bereits mit dem Coronavirus infiziert war.
Wie viele hat er selbst angesteckt?
Aus Donald Trumps engstem Umfeld wurden zuletzt einige Personen positiv auf Corona getestet: Melania Trump, Hope Hicks, Kellyanne Conway. Auch die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, erhielt am Montagmorgen ein positives Testergebnis. Wer hier genau wen angesteckt hat, bleibt offen. Gemäss «New York Times» haben sich zudem drei Reporter aus dem Weissen Haus mit dem Coronavirus infiziert.
Klar ist, dass Donald Trump mit seiner Limousinenfahrt vor dem Spital am Sonntag seine Beifahrer der Ansteckungsgefahr ausgesetzt hat. Zudem ist nicht klar, ob nach Trumps Rückkehr aktuell eine Ansteckungsgefahr für Mitarbeiter des Weissen Hauses besteht.