Donald Trump: FBI-Razzia könnte seine Wahlkampagne stärken
Donald Trump könnte von der Razzia profitieren, da Fotos davon bestes Material für seine Kampagne wären. Doch bei Wählern sinkt seine Popularität.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump könnte Aufnahmen der Razzia für den Wahlkampf verwenden.
- Er schreibt bereits von politischer Verfolgung und Machtmissbrauch der Demokraten.
- Bei der Wahl dürfte er es schwer haben, ein ehemaliger Protegé scheint populärer zu sein.
Am Montag durchsuchte die US-Bundespolizei FBI das Anwesen Mar-a-Lago von Donald Trump. Laut Medienberichten suchte sie Dokumente, die der Ex-Präsident illegal aus dem Weissen Haus entfernt haben soll. Amerikas Rechte sind empört über die Aktion, wählen harsche Worte. Doch welche Folgen wird die Razzia auf die Politik der USA haben?
Mehrere Beobachter gehen davon aus, dass Donald Trump nun noch entschlossener sei, ein weiteres Mal für das Präsidentenamt zu kandidieren. Die Durchsuchung «ist ein Angriff der linksradikalen Demokraten, die verzweifelt verhindern wollen, dass ich kandidieren», schrieb Trump. Es sei «politische Verfolgung».
Ähnliches sagte auch seine Schwiegertochter Lara Trump bei «Fox News»: Mit der Durchsuchung wolle das Establishment verhindern, dass er nochmals kandidiere. Denn es habe Angst, dass er seine Kandidatur bald verkünden könne. Mit der FBI-Aktion habe es noch mehr Dreck auf Donald Trump geworfen.
Gegenüber «Politico» sagte eine Person aus Trumps Umfeld, dass der Ex-Präsident die Razzia nutzen werde. Damit werde er seine Verbündeten versammeln und Energie für seine Kampagne schöpfen. Tatsächlich versammelten sich während der Durchsuchung mehrere Trump-Anhänger vor dem Anwesen.
Mit den Aufnahmen der Sicherheitskameras habe Trump eines der spannendsten Werbevideos für seine Kandidatur, schreibt ein Schriftsteller. Das Justizdepartement habe ihm ein Geschenk gemacht.
Donald Trump selbst veröffentlichte am Dienstag auf Social Media einen längeren Text, der an einen Kampagnen-Text erinnert. Darin schrieb er davon, dass die Polizei zur Waffe gegen politische Gegner gemacht worden sei. Die USA seien «eine Nation im Niedergang». Auch andere republikanische Grössen, darunter Ron DeSantis, kritisierten die Razzia und schrieben von einer «Bananen-Republik» oder einem «Drittweltstaat».
Donald Trump hat bei republikanischen Wählern schweren Stand
Schon seit Langem wird gemunkelt, dass Donald Trump sich zur Präsidentenwahl 2024 stellen wird. Doch laut Umfragen bevorzugt fast die Hälfte der republikanischen Wähler einen anderen Kandidaten. Vor allem jüngere und gebildete bevorzugen Ron DeSantis.
Der Gouverneur von Florida konnte bei seiner Wahl auf Trumps Hilfe zählen, hat sich aber von seinem einstigen Mentor distanziert. So erwähnte er bei seiner Kritik der Razzia von Mar-a-Lago den Namen des Ex-Präsidenten nicht. DeSantis ist nicht weniger konservativ als Donald Trump, gilt aber als deutlich intelligenter, beherrschter und fleissiger. Deshalb wird er manchmal auch als «Trump mit Gehirn» bezeichnet.
Doch nicht nur die Wähler könnten Trump bei seiner Kandidatur einen Strich durch die Rechnung machen: Sollte das FBI tatsächlich die verschwundenen Dokumente in Mar-a-Lago gefunden haben, könnte er wegen falscher Handhabung von Dokumenten verurteilt werden. Dadurch wäre es ihm untersagt, jemals wieder ein politisches Amt zu bekleiden.
Alle Briefe und Protokolle aus dem Weissen Haus werden in den USA im Nationalarchiv gelagert. Nach einer Sperrfrist werden sie der Bevölkerung und der Forschung freigegeben. Donald Trump wird vorgeworfen, vertrauliche Dokumente, darunter Briefe von Kim Jong-un und Barack Obama entfernt oder zerstört zu haben.