Donald Trump ignoriert eigene Massnahmen zum Social Distancing
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump will bereits nächste Woche Gespräche über mögliche Corona-Lockerungen führen.
- Dabei hält sich der Commander-in-Chief nicht einmal selbst an die Vorgaben der Regierung.
Seit Donnerstagabend haben die USA die weltweit meisten Corona-Infizierten. Zwar gingen die Zahlen von Donnerstag auf Freitag etwas zurück, von einem Abwärtstrend kann aber kaum die Rede sein.
Alleine am Freitag zählte das Land laut der John Hopkins University knapp 17'800 Neu-Ansteckungen. Am Tag zuvor waren es sogar 18'100 Neu-Infizierte. Insgesamt haben die USA über 104'000 Erkrankungen gemeldet.
Zudem starben bisher 1702 Menschen an dem neuartigen Virus. Besonders schlimm ist die Stadt New York betroffen.
In Zeiten einer solchen Krise sollten Menschen in die Politiker ihres Landes vertrauen können. Doch der Commander-in-Chief spielte den Ernst der Lage über mehrere Wochen herunter – und nun scheint er zuweilen schlicht überfordert.
Donald Trump missachtet Richtlinien
Auch am Freitag gab es wieder einige Schlagzeilen aus den USA, bei denen Donald Trump nicht unbedingt sehr krisensicher daherkommt. Zum Beispiel hat er grob gegen seine eigenen Richtlinien verstossen.
Während der Unterzeichnung des Billionen-Konjunkturpakets scharte der US-Präsident im Oval Office nämlich 15 Kabinettsmitglieder, Berater, Kongressmitglieder und Senatoren um sich.
Dabei sehen die Massnahmen seiner Regierung eigentlich vor, dass Ansammlungen von mehr als zehn Menschen vermieden werden sollten.
Und nicht nur das! Von Social Distancing, also dem Abstand von zwei Metern zu anderen Personen, war nichts zu sehen. Die Politiker umringten Trump dicht gedrängt.
Richtlinien sollen bald gelockert werden
Apropos Richtlinien. Später bei einer Pressekonferenz kündigte Trump an, dass er bereits nächste Woche mit seinen Experten Gespräche zur möglichen Lockerung der restriktiven Richtlinien führen wird.
Die US-Wirtschaft sollte «sobald wie möglich» wieder offen für Geschäfte sein, sagte er am Freitagabend vor Journalisten im Weissen Haus. Dies müsse allerdings auch «sicher» sein, sagte Donald Trump. «Priorität haben Leben und Sicherheit, dann die Wirtschaft.»
Auf ein Datum wollte sich der US-Präsident nicht mehr festlegen. Er sprach lediglich davon, dass er hoffe, dass es nicht Monate dauern wird. «Ich hoffe, es verschwindet schneller», sagte er mit Blick auf das Virus.
Das hört sich ein bisschen anders als noch Anfang der Woche, da hiess es nämlich, am Ostersonntag sollen etwa «die Kirchen gefüllt sein».