Katastrophen

«Don’t Look Up»: Katastrophen-Satire mit Starbesetzung

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USA,

Zwei Astronomen warnen vor einem gefährlichen Kometen, der die Erde zerstören wird. Für seine bitterböse Satire konnte Adam McKay Stars wie Meryl Streep, Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence gewinnen.

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Jennifer Lawrence bei der Weltpremiere von «Don't Look Up» in New York. Foto: Evan Agostini/Invision/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Killer-Komet rast in «Don’t Look Up» auf die Erde zu, ein klassisches Katastrophenszenario, wie für Hollywood geschaffen.

Roland Emmerich würde nun mit Action-Stars und Explosionen zum rettenden Gegenschlag ausholen, um den Weltuntergang abzuwenden. Satire-Spezialist Adam McKay setzt dagegen auf bitterbösen Humor und auf ein Star-Ensemble mit Oscar-Grössen wie Meryl Streep, Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence und Cate Blanchett.

Dr. Randall Mindy (DiCaprio) ist Astronom und Wissenschafts-Nerd, mit Brille und Bauchansatz. Plötzlich gerät er ins Rampenlicht, als seine Doktorandin Kate Dibiasky (Lawrence) einen bedrohlichen Himmelskörper entdeckt. Ihren Berechnungen zufolge schlägt der riesige Asteroid in gut sechs Monaten auf der Erde ein. Das Duo versucht die Menschen zu warnen, dass der sichere Untergang bevorsteht, doch kaum jemand nimmt das Katastrophen-Szenario ernst.

Den Weltuntergang nimmt niemand ernst

Die eitle US-Präsidentin Janie Orlean (Streep) und ihr Sohn (Jonah Hill) sorgen sich nur um ihre Popularität. Erstmal die Ruhe bewahren und sondieren, raten sie den Forschern. Die wenden sich hilfesuchend an die Presse. Pech gehabt, denn Talkshow-Moderator Jack (Tyler Perry) witzelt in der Sendung, ob der Komet denn gross genug sei, um das Haus seiner Ex-Frau zu zerstören. Moderatorin Brie (Blanchett) macht sich an den nervösen Dr. Mindy ran, die bevorstehende Apokalypse ist Nebensache.

Der mächtige Tech-Guru Peter Isherwell (Mark Rylance) sieht den Asteroiden als milliardenschwere Rohstoffquelle an, für viele Menschen ist der Komet erst einmal nur Stoff für ihre Social-Media-Kanäle.

In «Don’t Look Up» (ab dem 24. Dezember bei Netflix) geht McKay schonungslos mit Auswüchsen der amerikanischen Gesellschaft und des politischen Systems ins Gericht. Wissenschaftsleugner feinden das Forscher-Duo an, Fakten werden über Bord geworfen. Verfechter von Präsidentin Orlean tragen rote Kappen im Donald-Trump-Stil. «Don't Look Up», schaut nicht nach oben, «Look Down» ist ihr Schlachtruf.

Spezialist für Satiren

Seinen bissigen Humor hat Oscar-Preisträger McKay schon oft bewiesen. Mit «Vice - Der zweite Mann» (2019) drehte er eine Realsatire über den Hardliner-Politiker Dick Cheney. Mit dem Finanzthriller «The Big Short» (2016) setzte er einen eher sperrigen Stoff vom grossen Crash am US-Immobilienmarkt unterhaltsam in Szene. Auch dabei wirkte ein Star-Ensemble um Christian Bale, Steve Carell, Ryan Gosling und Brad Pitt mit.

Für «Don't Look Up» verfasste Regisseur McKay auch das Skript, vor Beginn der Corona-Pandemie. «Ich hatte nie gewollt, dass dieser Film so sehr mit der Realität überlappt», sagte der Filmemacher kürzlich im Interview mit der «Los Angeles Times». Viele Dinge hätten sich zugespitzt - die Pandemie, der Klimawandel, dazu die Erstürmung des US-Kapitols im vorigen Januar durch Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump, sagt McKay.

«Don't Look Up» ist bissige Komödienkost mit Oscar-Potenzial. Das renommierte American Film Institute (AFI) stellte die Katastrophen-Satire Anfang Dezember auf seine Liste der zehn besten Filmen des Jahres 2021.

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