Druck durch Biden: Deshalb will Zuckerberg die Meta-Wende

Marie Augustin
Marie Augustin

USA,

Bei Meta soll der Faktencheck künftig entfallen. In einem Interview erklärt Mark Zuckerberg, vom Biden-Team massiv unter Druck gesetzt worden zu sein.

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Mark Zuckerberg gab in einem Interview an, von der Biden-Regierung unter Druck gesetzt worden zu sein. (Archivbild) - keystone

Die Entscheidung, den Faktencheck bei Meta aufzuheben, sorgt derzeit für Wirbel. In einem dreistündigen Interview erklärte der Unternehmenschef Mark Zuckerberg sich nun zu bisherigen Zensur-Vorgaben.

Laut dem 40-Jährigen habe das Team des US-Präsidenten Joe Biden die Mitarbeitenden bei Meta massiv unter Druck gesetzt: Während der Corona-Pandemie hätten Regierungsangestellte sich fluchend und schreiend beim Firmen-Team gemeldet, um Beiträge löschen zu lassen.

Biden warf «Mord» durch Desinformation vor

So habe das Weisse Haus Meta wiederholt «unter Druck gesetzt», wie die «Berliner Zeitung» aus dem Interview wiedergibt. Als Zuckerbergs Unternehmen sich geweigert habe, Beiträge zu löschen, seien Untersuchungen gegen Meta eingeleitet worden.

Diese seien laut dem Meta-Chef «brutal» gewesen, zitiert «NTV». Biden habe Plattformen der sozialen Medien zudem vorgeworfen, durch die Verbreitung von Fehlinformationen Menschen zu töten.

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Joe Biden wollte Memes unterbinden, die sich gegen die Corona-Regelungen richteten. (Archivbild) - keystone

Dabei hatte der US-Präsident sich auf Memes bezogen, die sich gegen sein Covid-Vorgehen richteten. Biden zog seinen Satz zwar später zurück, der Schaden sei laut Zuckerberg jedoch bereits angerichtet gewesen.

Zuckerberg sandte Brief an Justizausschuss

Meta hatte gegenüber Bidens Team ausgesagt, «keinen Humor und keine Satire» zu entfernen. Auch wolle man «keine Dinge entfernen, die wahr sind».

Bereits im August hatte Zuckerberg sich in einem Brief an den Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses gewendet. Darin erörterte er, wie Facebook bedrängt worden sei, pandemiebezogene Inhalte zu zensieren.

«Kulturelle Elite» soll abgelöst werden

Die damalige Entscheidung, den Forderungen des Weissen Hauses nachzugeben, bedauere er. Die Informationsausgabe durch Journalisten sowie TV-Nachrichtenmoderatoren bezeichnete Zuckerberg als «kulturelle Elite».

Diese solle nun ersetzt werden durch «neue Klasse von Schöpfern»: die Nutzer der Social-Media-Plattformen.

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Zuckerberg findet: Faktenprüfer sind politisch voreingenommen. (Archivbild) - keystone

Biden kritisierte die Abschaffung des Faktenchecks derweil deutlich, wie der «Spiegel» berichtet: «Ich denke, es ist wirklich beschämend», so der US-Präsident.

Die Wahrheit zu sagen, sei wichtig und die Neuausrichtung widerspreche laut Biden allem, was Amerika ausmache. Zuckerberg hingegen begründete, dass «Faktenprüfer einfach politisch zu voreingenommen» gewesen seien.

«Schaden in der realen Welt»

«Besonders in den USA» hätten diese so «mehr Vertrauen zerstört als geschaffen». Sowohl das Internationale Faktenchecknetzwerk (IFCN) als auch die Uno wiesen Zuckerbergs Zensur-Vorwürfe zurück.

Das IFCN warnte bei Einstellung des Faktenchecks vor «Schaden in der realen Welt». In einigen Ländern könne Desinformation zu Wahlbeeinflussung, politischer Instabilität, Gewalttaten und sogar Völkermord führen.

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Bei Meta-Plattformen sollen die Nutzer gemäss Zuckerberg künftig selbst Kontext über ein «Community Notes»-System hinzufügen können. Elon Musk verwendet dieses System bereits bei seiner Plattform X.

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