Elon Musk: Darum kämpft er gegen Kamala Harris
Kamala Harris wird von Fans auf Social Media gefeiert – es kursieren Tausende Videos der Vizepräsidentin. Trump-Unterstützer Elon Musk gibt seinen Senf dazu.
Das Wichtigste in Kürze
- Fans teilen zurzeit zahlreiche Videos von Kamala Harris in den sozialen Medien.
- Elon Musk hingegen macht sich über sie lustig. Er steht klar hinter Trump.
- Musk kämpft gegen Wokeness – und viele von Harris' Fans kommen aus dieser Szene.
Joe Biden (81) hat sich aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf zurückgezogen. Jetzt gilt seine Vizepräsidentin Kamala Harris (59) als Topfavoritin, um als Demokraten-Kandidatin aufgestellt zu werden.
Sogleich sagt ihr mit Milliardär Elon Musk (53) einer der einflussreichsten Menschen der Welt den Kampf an. Auf Social Media schiesst er gegen die Demokratin und macht sich über sie lustig.
Dabei bedient er sich in Trump-Manier auch bei Halbwahrheiten – oder lässt zumindest den Kontext weg.
Elon Musk reisst Harris-Aussagen aus dem Kontext
Zum Beispiel postet er ein Video, in dem Harris sich an einer Konferenz vorstellt. Im Clip sagt sie: «Ich bin Kamala Harris, meine Pronomen sind sie und ihr. Ich bin eine Frau, die hier am Tisch sitzt und einen blauen Anzug trägt.»
Dazu kommentiert Musk, der sich offensichtlich an ihrer Sprache stört: «Stell dir vier Jahre davon vor ...»
Was er aber nicht erwähnt: Alle Mitglieder der Konferenz stellten sich so vor. Denn dabei ging es um die Auswirkungen von Abtreibungsbeschränkungen auf Menschen mit Behinderung. Die Selbstbeschreibung war für blinde Teilnehmende gemacht.
Trump-Unterstützung geht ums Geld
Es ist bekannt, dass der Tesla-Chef Donald Trump im US-Wahlkampf unterstützt. Doch warum verbündet sich der Gründer eines E-Auto-Konzerns mit einem Rechtspopulisten?
Für den USA-Experten Thomas Greven ist der Hauptgrund offensichtlich: Es geht um Geld. Eine Trump-Regierung würde ihm Steuerersparnisse und schwächere staatliche Regulierungen einbringen, sagt Greven zu Nau.ch.
«Musk und Co. mögen sich als fortschrittlich und weltoffen wahrnehmen. Aber sie sind mehr an der Wahrung ihres Reichtums interessiert als am Fortbestand der amerikanischen Demokratie.»
Elon Musk teilt Schwurbeleien und Rechtspopulismus
«Elon Musk teilt viele Ansichten der Republikaner», sagt USA-Expertin Sarah Wagner dazu zu Nau.ch. «Insbesondere was den sogenannten ‹Kulturkampf› gegen eine angeblich ‹woke› linke Partei betrifft.»
Erst kürzlich schoss Musk scharf gegen seine eigene Tochter Vivian, weil sie trans ist. Das Verhältnis zwischen den beiden ist seit Langem angespannt.
Dahinter stecken politische Meinungsverschiedenheiten. Musk hatte sie als «Kommunistin» bezeichnet, die glaube, «jeder, der reich ist, ist böse».
Elon Musk verstehe sich als «absoluter Verteidiger der Redefreiheit», so Wagner. «Auf seiner Plattform X bedeutet dies oft Hass, Desinformation und Angriffe, die nicht mehr moderiert oder reglementiert werden. Er selbst teilt auch Verschwörungstheorien und rechtspopulistische Inhalte.»
Kamala Harris punktet im Netz
Derweil wird Trump-Gegnerin Harris im Netz gefeiert. Zu verdanken ist das auch der britischen Sängerin Charli XCX. Auf X postete sie: «Kamala IS brat», in Anspielung auf den Titel ihres neuen Albums «brat».
Der Begriff steht der Sängerin zufolge für eine Art Lebensgefühl. Auf Tiktok erklärt sie, ein «brat» sei ein chaotisches Mädchen, das gerne feiern gehe.
Vielleicht sagt sie mal etwas Dummes, aber ist selbstbewusst und übersteht Niederlagen. Wörtlich übersetzt bedeutet «brat» Göre.
«Glaubt ihr, ihr seid einfach von einer Kokospalme gefallen?»
Die Wahlkampfmanager von Harris greifen dieses Image gerne auf. Auch in den sozialen Medien werden zahlreiche Edits und Videos der Politikerin geteilt, hauptsächlich Fans aus der Generation Z. Die meisten Videos enthalten das Giftgrün des «brat»-Albumcovers.
Auch andere Harris-Memes erleben derzeit ein «triumphales Comeback», schreibt die «New York Times». So etwa ein Ausschnitt aus einer Rede von 2023: Harris hatte damals gesagt, dass alles im Leben in einem Kontext stehe.
Sie zitierte dabei ihre Mutter mit den Worten: «Ich weiss nicht, was mit euch jungen Leuten nicht stimmt. Glaubt ihr, ihr seid einfach von einer Kokospalme gefallen?»
Die potenzielle Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten sei äusserst «meme-tauglich», schreibt die Zeitung weiter. Sie tanze locker, habe einen eigenen Sprachstil und lache herzhaft, auch über sich.
Bleibt abzuwarten, ob ihr das im Wahlkampf gegen Donald Trump helfen wird.