FBI-Chef weist Spekulationen über linke Angreifer bei Kapitol-Erstürmung zurück
Der Chef der US-Bundespolizei FBI, Christopher Wray, hat Behauptungen zurückgewiesen, an der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar seien linke Aktivisten beteiligt gewesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wray: Bislang «keine Hinweise» für solche Beteiligung an Gewalt.
«Wir haben bislang keine Hinweise zu anarchistischen gewaltsamen Extremisten oder Anhängern der Antifa in Verbindung mit dem 6. Januar gesehen», sagte Wray am Dienstag bei einer Senatsanhörung.
Auf die Frage eines Senators, ob an der Attacke möglicherweise Angreifer beteiligt gewesen seien, die sich fälschlicherweise als Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump ausgegeben hätten, antwortete der FBI-Direktor ebenfalls: «Wir haben dafür bislang sicherlich keine Hinweise gesehen.»
Radikale Trump-Anhänger hatten den Kongress an dem Tag gestürmt, an dem der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November endgültig bestätigt werden sollte. Trump hatte seine Anhänger unmittelbar zuvor in einer aufpeitschenden Rede zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen.
An der Attacke mit fünf Toten waren Mitglieder mehrerer rechtsextremer Gruppierungen beteiligt. In rechten Kreisen wird aber zunehmend die Verschwörungstheorie verbreitet, hinter dem Angriff stünden linksradikale Aktivisten, die sich als Trump-Anhänger getarnt hätten.
FBI-Chef Wray wurde am Dienstag im Justizausschuss des Senats zur Kapitol-Erstürmung und zur Gefahr durch inländischen Terrorismus allgemein befragt. Der US-Bundespolizei wird vorgeworfen, die Gefahr vor dem 6. Januar unterschätzt zu haben.
Wegen der Kapitol-Erstürmung war ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump eingeleitet worden. Beim Impeachment-Prozess im Senat wurde die für eine Verurteilung notwendige Zweidrittelmehrheit aber verfehlt.