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George-Floyd-Prozess: Zeuge will nicht aussagen

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USA,

Morries Hall sass mit George Floyd im Auto, bevor die Polizei eintraf und gilt daher als Schlüsselzeuge. Nun verweigert er im Prozess seine Aussage.

George Floyd Prozess
Im Prozess gegen den weissen Ex-Polizisten Chauvin wegen der Tötung des unbewaffneten schwarzen George Floyd wird das Hauptverfahren fortgesetzt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor dem Eintreffen der Polizei sass Morries Hall neben George Floyd im Auto.
  • Im Prozess um den gewaltsamen Tod Floyds gilt er deshalb als wichtiger Zeuge.
  • Aus Angst, er könnte sich selbst belasten, verweigert er jedoch eine Aussage.

Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd verweigert ein Schlüsselzeuge die Aussage.

Der Zeuge Morries Hall sass vor Floyds Tod neben dem 46-Jährigen im Auto. Er möchte jedoch von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen, weil er sich sonst selbst belasten könnte. Dies erklärte seine Anwältin am Dienstag vor dem Gericht in Minneapolis. Grund ist die Frage, ob der Mann Floyd Drogen gegeben oder verkauft hatte.

George Floyd
Ein Gedenkort für George Floyd in Minneapolis. - AFP/Archiv

Der Anwalt des angeklagten Ex-Polizisten Dereck Chauvin bestätigte am Dienstag, dass er Hall diese Frage stellen wolle. Sollte eine Überdosis als Grund für Floyds Tod festgehalten werden, könnte dies strafrechtliche Konsequenzen für Hall haben. Dies erklärte seine Anwältin. Die US-Verfassung erlaubt Zeugen, die Aussage zu verweigern, wenn sie sich selbst belasten könnten.

Tod von George Floyd

Richter Peter Cahill kündigte eine Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt an. Er sagte zugleich, sollte Hall als Zeuge vorgeladen werden, könne er nur zu einem sehr begrenzten Themenbereich befragt werden: Floyds Verhalten vor seinem Tod. Hall selbst war am Dienstag per Video zugeschaltet. Er sitzt derzeit wegen anderer Vorwürfe in Haft.

Floyds Tod am 25. Mai 2020 hatte weltweit für Empörung gesorgt und in den USA beispiellose Anti-Rassismus-Proteste ausgelöst.

Prozess George Floyd
Zwei Soldaten der Nationalgarde stehen vor dem Gericht von Hennepin County. Dort hat fast ein Jahr nach der Tötung des Schwarzen George Floyd das Verfahren gegen den Weissen Ex-Polizisten Chauvin begonnen. - dpa

Der weisse Polizist Chauvin drückte dem 46-Jährigen nach seiner Festnahme über neun Minuten lang das Knie in den Nacken. Floyd verlor das Bewusstsein und starb. Die Festnahme erfolgte wegen Falschgeldvorwürfen.

Chauvins Anwalt Eric Nelson argumentiert aber, Floyd sei an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben. Er soll vor dem Eintreffen der Polizei zwei Pillen geschluckt haben. Dies währenddem er mit Hall und einer Bekannten im Auto sass. Floyds frühere Freundin hat in dem Prozess ausgesagt, Hall habe ihr und Floyd in der Vergangenheit Drogen verkauft.

Prozess gegen Chauvin

Der Prozess gegen Chauvin wird international mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt. Dem nach Floyds Tod entlassenen Polizisten wird unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen. Das entspricht in Deutschland etwa einem Totschlag und kann mit bis zu 40 Jahren Haft bestraft werden.

Prozess Chauvin
George Floyd Prozess: Polizeichef von Minneapolis Medaria Arradondo verurteilt das Vorgehen des Ex-Polizisten Dereck Chauvin. - Keystone

Chauvin habe mit seinem Vorgehen gegen Floyds klar gegen die Regeln der Polizeibehörde verstossen. Dies sagte der Polizeichef von Minneapolis, Medaria Arradondo, am Montag vor Gericht aus.

Am Dienstag wurde vor Gericht ein Polizeiausbilder über den Einsatz körperlicher Gewalt gegen Festgenommene befragt. Dabei ging es insbesondere um die Frage, wann Polizisten verschiedene Würgegriffe einsetzen dürfen.

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