Donald Trump schafft sogar Ärztin und Doktoranden aus
Dass Donald Trump eine strenge Migrationspolitik verfolgt, war schnell klar. Dass sogar Professoren und Doktoranden abgeschoben werden, kommt überraschender.

Das Wichtigste in Kürze
- Trump kündigte bei seiner Amtsübernahme zahlreiche Abschiebungen an.
- Illegale Migranten sollten zurück in ihr Herkunftsland geschickt werden.
- Jetzt werden auch Akademiker mit gültigen Aufenthaltsbewilligungen abgeschoben.
Bereits seit Januar 2025, kurz nach Donald Trumps Amtseinführung zum US-Präsidenten, geht es in den USA zur Sache: Zahlreiche Migrantinnen und Migranten werden in ihre Herkunftsländer abgeschoben, Einreisende werden abgewiesen.
Die meisten Betroffenen sind Asylsuchende und illegale Einwanderer aus Südamerika, die über die mexikanische Grenze in den USA Zuflucht suchten. Nach dem Willen von Donald Trump und seiner neuen Regierung sollen sie möglichst alle zurück.
Doch selbst mit einem gültigen Visum oder einer Green Card ist man nicht mehr sicher vor einer Abschiebung. Trumps Migrationspolitik trifft mittlerweile auch gut integrierte Studenten, Professoren und Ärzte.
«NBC News» stellt gleich drei Personen vor, denen ein solches Schicksal widerfahren ist. Alle drei waren in Besitz eines gültigen Visums oder einer Green Card. Und alle drei waren akademisch erfolgreich und in den USA gut integriert.
Donald Trump schickt Mann von Amerikanerin in Haft
Rasha Alawieh (34) wurde trotz gültigem Visum aus den USA abgeschoben, wie «NBC News» berichtet.
Sie ist Fachärztin, spezialisiert auf Nierentransplantation, und Professorin an der Medizinischen Fakultät der Brown University.
Badar Khan Suri, in Besitz eines Studenten-Visums, und Mahmoud Khalil (30), Halter einer Green Card, wurden inhaftiert. Suri ist Doktorand und Khalil hatte kürzlich sein Studium abgeschlossen. Letzterer erwartet mit seiner US-amerikanischen Frau ein Kind.
Falsche politische Meinung
Das Problem: ihre politischen Meinungsäusserungen.
Khalil wurde letztes Jahr das Gesicht pro-palästinensischer Studentenproteste an der Columbia-Universität. Anfang März dieses Jahres wurde er vor seiner hochschwangeren Frau von Beamten der US-Einwanderungsbehörde verhaftet und abgeführt.
Er landete in einer Haftanstalt in Louisiana und sollte von dort abgeschoben werden. Denn: Da er Hamas-verherrlichende Flugblätter verteilt und Antisemitismus verbreitet habe, sei sein Recht auf die Green Card verwirkt.
Ähnlich die Geschichte von Suri: Er soll Hamas-Propaganda verbreitet und auf sozialen Medien Antisemitismus betrieben haben. Ausserdem wird ihm vorgeworfen, enge Kontakte zu einem Berater der Hamas zu haben.
Seine Anwältin weist diese Vorwürfe zurück. Ihr Klient habe lediglich die Lage im Gaza-Streifen kommentiert, wie es viele täten.
Am Montag war Suri auf dem Weg nach Hause zu seiner Frau und ihren drei Kindern verhaftet worden. Zurzeit befindet er sich – wie Khalil – in einer Haftanstalt in Louisiana.
Hisbollah-Beerdigung wird Ärztin zum Verhängnis
Alawiehs Visum wurde ihr entzogen, nachdem sie Sicherheitsbeamten am Flughafen von ihrer Anwesenheit an Hassan Nasrallahs Beerdigung erzählte.
Nasrallah war von 1992 bis zu seinem Tod Generalsekretär der terroristischen Partei Hisbollah. Seine Beerdigung war ein riesiger Event mit Zehntausenden von Besuchern.
Als libanesische Schia-Muslimin unterstütze sie Nasrallah «aus religiöser Perspektive», aber nicht aus politischer, so Alawieh gegenüber den Beamten.
Das war für die Behörden Grund genug, der Ärztin das Privileg ihres US-Visums zu entziehen, wie «NBC News» berichtet.