Gibt Joe Biden gar das Präsidentenamt ab?
Laut Berichten könnte Joe Biden auch das Präsidentenamt abgeben. Als amtierende Präsidentin hätte Nachfolgerin Kamala Harris einige Vorteile im Wahlkampf.
Das Wichtigste in Kürze
- Es wird spekuliert, dass sich Biden nicht nur zurückzieht, sondern ganz zurücktritt.
- Dadurch würde Kamala Harris ins Präsidentenamt gehievt.
- Sie gilt als Favoritin, sollte Biden sich aus dem Rennen ziehen.
Mit jedem Tag wächst der Druck auf Joe Biden, fordern mehr Demokraten seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen. Der US-Präsident aber denkt nicht daran – oder teilt es zumindest nicht öffentlich mit. Im Moment hat er aber einen Nachteil: Wegen einer Corona-Infektion ist er in Isolation, kann keinen Wahlkampf betreiben. Doch wie NBC und Politico nun berichten, könnte die Erkrankung eine Chance bieten.
So wird es als möglich angesehen, dass sich Biden nicht nur aus dem Rennen nimmt, sondern auch als Präsident zurücktritt. Corona könnte der ideale Anlass dafür sein. In diesem Falle würde Vizepräsidentin Kamala Harris das Amt übernehmen. Sie gilt auch als Favoritin für die demokratische Kandidatur, sollte Biden sich zurückziehen.
Der Umweg über das Präsidentenamt auf das Kandidatenticket könnte einige Vorteile für die 59-Jährige bringen. Sie könnte so den doch zahlreichen Zweiflern beweisen, dass sie das Land führen kann. Zudem hätte sie den Präsidentenbonus: Die Wirtschaft brummt und wächst, Arbeitslosenquote und Inflation sinken. Dies schlägt sich in der Regel in vielen Stimmen für den Amtsinhaber nieder.
Zudem würde Harris als Präsidentin viel Aufmerksamkeit erhalten – deutlich mehr, als wenn sie bloss Kandidatin wäre. Sie könnte im Weissen Haus vor die Kameras treten und bei den präsidialen Medienkonferenzen Wahlkampf betreiben. Auch könnte sie grosse Teile der Kampagnengelder von Joe Biden übernehmen.
Trump-Vize fordert Rücktritt von Joe Biden
Ein Rücktritt Bidens als Präsident fordert auch dessen Gegner J.D. Vance, der Vizekandidat von Donald Trump: Auf X, vormals Twitter, schreibt er: «Wer nicht kandidieren kann, kann auch das Land nicht führen.»
Den Demokraten wirft er deshalb ein «absurdes Mass an Zynismus» vor. Alle, die Bidens Rückzug forderten, müssten auch seinen sofortigen Rücktritt wollen.
Einige Demokraten sollen hinter den Kulissen aber gegen diesen Plan sein. Laut Politico findet Schwergewicht Nancy Pelosi, ein Rückzug Bidens dürfe nicht wie eine «Krönung» von Harris aussehen. Sie plädiert für einen offenen Wettbewerb um die Nominierung.
Viel Zeit bleibt den Demokraten aber nicht mehr. Am 7. August wählen Delegierte virtuell ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 4. November.