Joe Biden wollte Amt abgeben, falls er krank wird

Immer mehr, auch hochrangige Demokraten zweifeln an US-Präsident Joe Biden: Mittlerweile soll sogar Barack Obama die Gewinnchancen seines einstigen Vizes schwinden sehen. Dies berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf Vertraute des Ex-Präsidenten. Was es braucht, damit er sich aus dem Rennen zurückzieht, das hat Joe Biden schon einige Male gesagt. Und einer der Fälle könnte nun eingetroffen sein.

Im ABC-Interview, eine Woche nach der schlechten Debatte, sagte Biden: Wenn der allmächtige Gott ihm sage, er solle sich zurückziehen, dann tue er es. Vor einer Woche übergab er die Verantwortung dann von Gott an jemand anderes: Er werde im Rennen bleiben, ausser seine Berater würden ihm das Gegenteil raten, sagte er an einer Pressekonferenz.

In einem Interview mit «BET» änderte Joe Biden seine Meinung erneut: «Sollte sich eine Krankheit herausstellen, sollten die Ärzte sagen, ich habe dieses und jenes Problem,» dann würde er zurücktreten. Der US-Präsident knüpft also seine Kandidatur an seine Gesundheit.

Das Interview wurde aufgenommen, kurz bevor er erneut positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Er musste deswegen einen Wahlkampfevent in Las Vegas absagen. Der 81-Jährige zählt wegen seines Alters zur Risikogruppe und wird deswegen mit dem Covid-Medikament Paxlovid behandelt. Am Donnerstagabend teilte das Weisse Haus mit, dass er weiterhin leichte Symptome hat.

Im Interview mit BET sagte der Präsident auch, er sei vor vier Jahren ein Übergangskandidat gewesen. Er habe gedacht, dass es einfacher sei, das Amt jemand anderem weiterzugeben. Doch jetzt sei das Land sehr gespalten, und sein Alter bringe Weisheit mit sich. Es gebe noch viel zu tun für das Land.

Obwohl es weiterhin nicht so tönt, als ob Biden sich zurückzieht, schreibt Axios, der Präsident stehe kurz vor diesem Schritt. Bereits am Wochenende könnte der Rückzug verkündet werden. In diesem Falle würde er gemäss dem Bericht Kamala Harris ins Rennen schicken.