Hawaii: Warum wurde dieses Haus vom Feuer verschont
Auf der Hawaii-Insel Maui haben verheerende Feuer ganze Nachbarschaften in Schutt und Asche gelegt. Ein Haus wurde jedoch von den Flammen verschont.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Haus auf Maui überlebt die verheerende Brände - dank günstiger Windströmungen.
- Ein Bild eines US-Fotografen zeigt das «Wunder-Haus» inmitten verkohlter Nachbarsgebäude.
- Bei den Feuern auf Hawaii sind mindestens 93 Personen gestorben.
Die Bilder lassen einen erschaudern: Verheerende Brände haben die Stadt Lahaina mit knapp 13'000 Einwohner auf Hawaiis Insel Maui völlig verwüstet. Alles steht in Schutt und Asche, die Flammen haben vor nichts Halt gemacht.
Wobei...
Ein Foto des US-Fotografen Stephen Lam zeigt ein völlig unversehrtes Haus, inmitten völlig abgebrannter Nachbarshäuser. Das Haus trotzte den Flammen und überstand die Flammen-Katastrophe offenbar unbeschadet – doch wie ist das überhaupt möglich?
Die «Bild»-Zeitung stellte diese Frage an Alfred Broemme, der mehrere Jahre als Leiter der Berliner Feuerwehr fungierte und für 13 Jahre Präsident des Technischen Hilfswerks war.
Er glaubt, dass das Wunder-Haus vermutlich aufgrund günstiger Windströmungen unversehrt blieb. «Wir sprechen hier aller Voraussicht nach von einem wirbelnden Wind, der das Feuer um das Gebäude um das Haus gedreht hat», so Broemme.
VIDEO: 🇺🇸 Hawaii wildfires: Aerial images of Lahaina, burnt to ashes
— AFP News Agency (@AFP) August 12, 2023
The charred remains of houses and cars are seen in the city of Lahaina, on the island of Maui, after the deadliest fires ever to hit the region pic.twitter.com/hwkRpgGY5D
Natürlich gehöre auch extrem viel Glück dazu, dass der Wind ausgerechnet vor einem einzigen Haus drehe, meint der Experte weiter. Per Menschenhand hätte man demnach keine Vorkehrungen treffen können, um sein eigenes Haus in einer solchen Situation zu schützen.
Und natürlich dürfe das Gebäude nicht aus Pappe sein, denn drumherum sei es extrem heiss. Leicht brennbare Materialien könnten sofort Feuer fangen. «Wir reden hier vermutlich von einem massiven Steinhaus». sagt der 70-Jährige.
Interessant: Menschen hätten auf dem Grundstück womöglich trotzdem nicht überlebt, denn das umliegende Feuer hätte wohl sämtlichen Sauerstoff entzogen. Broemme betont: «Wir kennen die genauen Begebenheiten vor Ort nicht, aber Menschen hätten hier durchaus ersticken können falls die Flammen rundherum den ganzen Sauerstoff aufgebraucht haben.»
Zahl der Toten steigt weiter an
Bei den verheerenden Feuer auf dem US-Bundesstaat Hawaii sind mittlerweile mindestens 93 Menschen als tot gemeldet und es werden noch weitere Opfer erwartet. Wie der Gouverneur am Sonntagmorgen (Schweizer Zeit) vermeldete, seien erst drei Prozent des Katastrophengebietes abgesucht worden. Rund 1000 Menschen gelten noch als vermisst.
Mauis Polizeichef John Pelletier sagte, dass das Feuer dermassen stark gewesen sei, dass zwei der bisher gefundenen Leichen sogar nur noch per DNA-Spuren identifiziert werden konnten.
Die Katastrophenschutzbehörde FEMA geht aktuell davon aus, dass durch die Katastrophe 2200 Gebäude beschädigt oder zerstört wurden. Laut ersten Schätzungen werden mindestens 4,8 Milliarden Franken für den Wiederaufbau benötigt.