Im Ukraine-Krieg: Musk verhindert Drohnenangriffe
Kiew war gezwungen, mehrere Drohnenangriffe auf Russen-Ziele abzubrechen. Elon Musk hatte den Zugriff zu seinem Satellitennetzwerk im Ukraine-Krieg verweigert.
Das Wichtigste in Kürze
- Kiew wollte eine ferngesteuerte Drohne auf ein russisches Kriegsschiff losschicken.
- Elon Musk verweigerte dem ukrainischen Militär jedoch die Nutzung des Starlink-Netzwerks.
- Er möchte, dass seine Satelliten «nur für friedliche Zwecke» genutzt werden.
Kiew wollte im Ukraine-Krieg kürzlich mit einer Drohne einen Sprengstoffanschlag auf ein russisches Marineschiff ausführen. Das Ziel befand sich auf einem Stützpunkt im Schwarzen Meer auf der von Russland besetzten Krim.
Doch der Tech-Milliardär verweigerte dem ukrainischen Militär die Nutzung seines Starlink-Netzwerks. Laut der «New York Times» zwang er die Armeechefs, den Angriff abzubrechen.
Musk stellte Nutzungszweck im Ukraine-Krieg klar
Elon Musk hat sein Satellitennetzwerk zur Unterstützung der ukrainischen Kriegskommunikation in den Monaten nach der russischen Invavion angeboten. Russlands Raketenangriffe hatten die Kommunikationsinfrastruktur der Ukraine erheblich geschädigt.
In vielen Fällen waren die Starlink-Satelliten das einzige Kommunikationsmittel für die Streitkräfte an den Frontlinien. Von Anfang an hat der SpaceX-Chef jedoch betont, dass seine Technologie «nur für friedliche Zwecke» genutzt werden soll.
Auch in den Nutzungsbedingungen steht es schwarz auf weiss. Starlink ist nicht für den Einsatz mit Waffen oder anderen vergleichbaren Endanwendungen konzipiert oder vorgesehen.
Starlink is meant for peaceful use only
— Elon Musk (@elonmusk) September 17, 2022
Trotzdem hatte sich das ukrainische Militär die Technologie zunutze gemacht, um Drohnen mit Panzerabwehrgranaten zu steuern. Diese zerstörten russische Panzer und Militärlastwagen, wie die «Daily Mail» berichtete.
Ukraine will absolute Unabhängigkeit
Der ukrainische Armeechef Valery Zaluzhnyi kontaktierte Berichten zufolge nach dem Abbruch der Drohnenangriffe den US-Vorsitzenden General Mark Milley. Er fände es «beunruhigend», dass Musk mehrere geplante Angriffe seines Militärs im Ukraine-Krieg abbrechen konnte.
Selenskyjs Berater Mykhailo Podolyak äusserte sich zum gescheiterten Drohnenangriff gegenüber dem «Telegraph». In kritischen Phasen des Krieges würde das Land «absolute operative und technische Unabhängigkeit brauchen».
Auch ausserhalb der Ukraine wurde der SpaceX-Chef kritisiert. Ulrike Franke, Sicherheitsexpertin beim «European Council on Foreign Relations» erklärte, dass «kein Einzelner diese Macht haben sollte». NASA-Astronaut Scott Kelly meinte, die Verteidigung gegen eine völkermörderische Invasion sei keine Offensive. «Es geht ums Überleben».