Joe Biden mahnt zu nationaler Einheit im Kampf gegen Klimawandel
Der künftige US-Präsident Joe Biden hat zu einer nationalen Kraftanstrengung im Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zu einem nationalen Notstand erklärt.
- «Wir sind in einer Krise», sagte der gewählte US-Präsident am Samstag in Wilmington.
Joe Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zu einer Priorität erklärt und verfolgt ambitionierte Pläne. «Wir sind in einer Krise», sagte Biden am Samstag in Wilmington (Delaware) bei der Vorstellung seines Umwelt- und Klimateams für die künftige Regierungsarbeit.
Genauso wie die Nation in der Corona-Pandemie zusammenstehen müsse, gelte das auch beim Klimawandel. Es gebe hier die gleiche Dringlichkeit wie bei jedem nationalen Notstand. «Wir müssen sofort mit der Arbeit beginnen», mahnte er. «Es wird nicht einfach, aber es ist unbedingt notwendig.»
Biden erneuerte sein Ankündigung, sofort nach Amtsantritt den Wiedereintritt der USA in das Pariser Klimaabkommen zu erklären. Der Kampf gegen den Klimawandel sei elementar. Er werde eine Hauptsäule künftiger Regierungspolitik sein und solle den Neuaufschwung der Wirtschaft mit vorantreiben und zum Jobmotor werden.
Wesentlicher Kurswechsel zu Trump
Die Wasser-, Transport- und Energieinfrastruktur müsse verbessert werden, forderte Biden. Konkret kündigte der künftige Präsident den Bau von 500'000 Ladestationen für E-Autos sowie 1,5 Millionen energiesparenden Häusern beziehungsweise Wohneinheiten an.
«Sofort» nach seinem Amtsantritt sollten 250'000 Jobs geschaffen werden, um Millionen aufgegebener und verrottener Öl- und Gasleitungen zu überprüfen und auszubessern. Er versprach, den Weg dafür zu ebnen, dass die Stromerzeugung in den USA bis 2035 frei von CO2-Emissionen sein soll.
Dies ist ein wesentlicher Kurswechsel gegenüber der Linie des amtierenden Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte sich in der Vergangenheit mehrfach skeptisch dazu geäussert, ob es den Klimawandel überhaupt gibt und falls ja, ob er vom Menschen verursacht ist.
Unter ihm hatten sich die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurückgezogen. Trump hatte auch die Umweltbehörde EPA stiefmütterlich behandelt und Dutzende Regulierungen zum Umweltschutz geschwächt oder ausser Kraft gesetzt.
Bidens Umweltteam vorgestellt
Der gewählte US-Präsident präsentierte in Wilmington zugleich sein künftiger Umweltteam. In dieses berief er unter anderem die Ureinwohnerin Deb Haaland, die als künftige Innenministerin unter anderem die Naturresourcen von Bundesbesitz verwalten wird, also beispielsweise Nationalparks.
Auch der Chef der Umweltschutzbehörde des Bundesstaates North Carolina, Michael Regan, sowie die renommierte Umweltanwältin Brenda Mallory sind Mitglied von Bidens Umweltteam.
Dieses wird zudem verstärkt von Gina McCarthy, die unter Präsident Barack Obama Chefin der US-Umweltbehörde war.