Kuba hält seltene Wahl ab - Entscheidung über Ehe für alle
Die Bürger von Kuba entscheiden derzeit über ein neues Familiengesetz. Dieses würde gleichgeschlechtlichen Paaren die Ehe und Adoption von Kindern erlauben.
Das Wichtigste in Kürze
- Über die Ehe für alle wird derzeit in Kuba abgestimmt.
- So wäre es für gleichgeschlechtliche Paare auch möglich, Kinder zu adoptieren.
- Ab 16 Jahren durften acht Millionen kubanische Bürger und Bürgerinnen abstimmen.
In Kuba haben die Wahllokale für eine seltene Übung in Demokratie geöffnet. Die Bürger des sozialistischen Karibikstaats waren aufgerufen, über ein neues Familiengesetz abzustimmen. Das würde gleichgeschlechtlichen Paaren unter anderem Ehe und Adoption erlauben.
Das Gesetzespaket sieht auch die Möglichkeit der Leihmutterschaft und der Erziehungsberechtigung für nicht-biologische Eltern sowie Massnahmen zum Schutz der Rechte von Kindern und Senioren vor. Gut acht Millionen Kubaner ab 16 Jahren durften in mehr als 23'000 Wahllokalen ihre Stimmen abgeben.
Sollte auf der Mehrheit der abgegebenen Wahlzettel «ja» angekreuzt sein, würden die Gesetzesänderungen in Kraft treten. In Kuba, wo nur die Kommunistische Partei erlaubt ist, haben die Bürger nur selten eine solche Gelegenheit zur Mitbestimmung. Zuletzt wurde aber auch über die aktuelle Verfassung, die 2019 in Kraft trat, per Referendum entschieden.
Die Regierung warb in den Staatsmedien, mit Kundgebungen und auf Plakaten dafür, mit «ja» abzustimmen. Manche Dissidenten, die mit den Inhalten des Gesetzesvorschlags einverstanden waren, kündigten in sozialen Medien an, sich trotzdem zu enthalten oder mit «nein» zu stimmen, um der Regierung keinen Erfolg zu ermöglichen.