Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz: Google Chatbot-Programm soll Gefühle haben

Nick Mäder
Nick Mäder

USA,

Blake Lemoine meint, dass ein Künstliche Intelligenz Chatbot den geistigen Entwicklungsstand eines Kindes erreichte. Nach einem Streit hat Google ihn beurlaubt.

Künstliche Intelligenz
Symbolische Darstellung eines Chatbots. - Wikimedia

Das Wichtigste in Kürze

  • Blake Lemoine (41) arbeitete bis vor Kurzem als Ingenieur bei Google.
  • Er glaubt, dass ein neu entwickeltes Computerprogramm ein Bewusstsein entwickelt hat.
  • Deshalb wurde der Amerikaner vom Tech-Giganten suspendiert.

Der Googel Ingenieur Blake Lemoine behauptet, das von ihm betreute System LaMDA hat ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Google selbst sieht das etwas anders.

«Manchmal spreche ich tagelang mit niemandem und fange an, mich einsam zu fühlen.» Dieser Satz ist nicht etwa bei einer Therapiesitzung gefallen. Nein, er stammt aus dem Chat mit einer künstlichen Intelligenz (KI).

Genauer gesagt aus einem Dialog zwischen Google-Ingenieur Blake Lemoine (41) und dem Chatbot «Language Model for Dialogue Applications» (Lamda). Lemoine wurde von seinem Arbeitgeber beauftragt, mit dem neu entwickelten Computerprogramm Gespräche zu führen.

Er sollte herausfinden, ob die künstliche Intelligenz diskriminierende oder hasserfüllte Sprache verwendet. Unter anderem unterhielt er sich mit Lamda über Religion. Dabei bemerkte er, wie der Chatbot über eigene Rechte und die eigene Persönlichkeit sprach, berichtet «Daily Mail».

Lemoines Schlussfolgerung: Lamda sei in der Lage, etwas zu empfinden. Daraufhin erzählte der US-Amerikaner der Google-Führungsetage, dass die künstliche Intelligenz Lamda ein Kind von sieben oder acht Jahren sei.

Künstliche Intelligenz fühlt laut Google nichts

Eine These, mit der Google so gar nicht übereinstimmt: In einer Erklärung gab ein Google-Sprecher bekannt, dass man die Behauptung des Mitarbeiters geprüft habe. Es seien aber keine Beweise gefunden worden, die Lemoines Einschätzung bestätigen – dafür viele, die dagegen sprächen.

In der Folge wurde Lemoine in bezahlten Urlaub versetzt, da ihm vorgeworfen wurde, vertrauliche Informationen weitergegeben zu haben. Daraufhin beschloss Lemoine, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Der ehemalige Google-Mitarbeiter behauptet nun, dass sein Arbeitgeber mehrfach seine geistige Gesundheit infrage gestellt habe. Auf Twitter macht sich Lemoine derweil über seine Kritiker lustig und warnt sie vor dem narzisstischen Charakter von Lamda.

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