Orcas gehen in Aquarium aufeinander los – Wasser blutig
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Video aus dem SeaWorld in San Diego zeigt, wie mehrere Orcas aufeinander losgehen.
- Augenzeugen berichteten von blutigem Wasser und weinenden Kindern.
- Die Tierschutzorganisation PETA fordert nun Ermittlungen gegen die Betreiber des Parks.
Die Gefangenschaft von Orcas in US-Wasserparks gilt schon lange als umstritten. Ein Vorfall im SeaWorld in San Diego hat die Diskussion darüber nun erneut entfacht.
Auslöser ist ein Video der Organisation «People for the Ethical Treatment of Animals» (PETA). Darin ist zu sehen, wie ein Orca auf einem Felsvorsprung strandet, während ein anderer ihn angreift. Der Vorfall sorgte bei den Park-Besuchern für grosses Aufsehen.
«Wir alle sahen sofort, wie das Blut das Wasser verfärbte», sagt eine Augenzeugin gegenüber PETA. «Meine Tochter begann daraufhin zu weinen. Wir sahen überall Bisswunden an der Seite des Orcas.» Immer wieder seien weitere Wale aus dem Wasser gesprungen und hätten das verletzte Tier angegriffen.
Ist es okay, Orcas in Gefangenschaft zu halten?
SeaWorld versucht, in US-Medien zu beschwichtigen. Das veröffentlichte Video sei «irreführend und falsch charakterisiert», sagte der Wasserpark gegenüber «NewsWeek».
«Es zeigt natürliche soziale Verhaltensweisen von Orcas, sowohl in freier Wildbahn als auch in menschlicher Obhut.» Der angegriffene Orca hätte einige kleinere und oberflächliche Schürfwunden erlitten, die jedoch kein Gesundheitsrisiko darstellten.
Orca-Expertin: «Kein natürliches Verhalten»
Diese Ansichten teilt eine Expertin nicht. Naomi Rose, Wissenschaftlerin für Meeressäugetiere am Animal Welfare Institute, erklärt: «Diese aggressive Interaktion zwischen einem älteren und einem jüngeren Tier in Gefangenschaft ist unnatürlich.»
Denn: «In freier Wildbahn kann ein untergeordneter Wal einfach wegschwimmen, um der Aggression zu entgehen.»
PETA hat nun das US-Landwirtschaftsministerium dazu aufgefordert, den Vorfall zu untersuchen. Die Tierschutzorganisation wirft den SeaWorld-Betreibern vor, Tiere zusammen untergebracht zu haben, die sich nicht verstehen. Damit habe das Aquarium einen Angriff riskiert.