Paul Gosars Geschwister warnen vor seiner Wiederwahl
Der erzkonservative US-Politiker Paul Gosar will im November wiedergewählt werden. Doch Kritik kommt ausgerechnet von seinen Geschwistern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Arizona-Republikaner Paul Gosar wird von seinen Geschwistern kritisiert.
- Sechs seiner neun Geschwister machen Werbung für den demokratischen Gegenkandidaten.
Der republikanische US-Kongressabgeordnete Paul Gosar erhält Gegenwind – ausgerechnet aus der eigenen Familie: Sechs seiner neun Geschwister warnen eindringlich vor der Wiederwahl des erzkonservativen Politikers bei den Kongresswahlen im November. In mehreren Wahlkampfspots des US-Demokraten David Brill kritisieren sie die Politik ihres Bruders.
«Er hört Ihnen nicht zu, er kümmert sich nicht um Ihre Interessen», sagt Gosars Bruder David in einem der Videos, die am Freitag von Brills Wahlkampfteam veröffentlicht wurden. Die ungewöhnliche Wahlwerbung für den demokratischen Herausforderer sorgte landesweit für Schlagzeilen.
«Stalin wäre stolz»
Die sechs Geschwister werden in den Videos zunächst nur mit ihrem Vornamen vorgestellt, erst am Ende erfahren die Zuschauer, dass Gosar ihr Bruder ist. Der Republikaner aus dem Bundesstaat Arizona war 2011 mit Unterstützung der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung in den Kongress eingezogen. Umfragen zufolge hat er gute Chancen, seinen Sitz bei der bevorstehenden Midterm-Wahl im November zu verteidigen.
You can’t pick your family. We all have crazy aunts and relatives etc and my family is no different. I hope they find peace in their hearts and let go all the hate.
— Paul Gosar (@DrPaulGosar) September 22, 2018
To the six angry Democrat Gosars—see you at Mom and Dad’s house! #AZ04 #MAGA2018
Im Kurzbotschaftendienst Twitter ging Gosar am Wochenende zum Gegenangriff über und kritisierte seine sechs Geschwister wegen ihrer Wahlwerbung für seinen demokratischen Rivalen scharf. Alle sechs seien «liberale Demokraten, die Präsident Trump hassen». Ihnen sei «politische Ideologie wichtiger als die Familie», schrieb der Abgeordnete. «Stalin wäre stolz», fügte er mit Blick auf Sowjet-Diktator Josef Stalin hinzu und schob noch eine Warnung hinterher: «Wir sehen uns zu Hause bei Mama und Papa.»